Kreis Viersen Wege aus dem Trauma zeigen

Kreis Viersen · Tagung des runden Tisches gegen häusliche Gewalt findet großes Interesse.

"Gewalt gegen Frauen und Kinder ist in unserer Gesellschaft trauriger Alltag." Das sagte Dr. Petra Kriependorf bei einer Tagung zum Thema "Trauma - Folgen von Partnergewalt und die Gefahr der Sekundär-Traumatisierung". Der Runde Tisch zur Bekämpfung häuslicher Gewalt im Kreis Viersen hatte dazu ins Kreishaus-Forum Viersen eingeladen. Die Referentin leitet die Traumastation der Internistisch-Psychosomatischen Fachklinik Bad Fredeburg. In der Begrüßung wies Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen auf die Notwendigkeit einer Vernetzung aller Institutionen hin. "Wir müssen Gewalt im häuslichen Bereich entschlossen entgegen treten."

"200 Zuhörerinnen und Zuhörer aus Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Jugendämtern, Familiengerichten, Krankenhäusern, Polizei, Schulen oder Justiz informierten sich über das sensible Thema", berichtet Gabriele Cuylen, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Viersen. Die Gleichstellungsstelle hatte die Tagung organisiert.

"Gewalt betrifft Frauen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrer Bildung oder gesellschaftlichen Stellung. Gewalt in der Partnerschaft ist meist kein einmaliges Ereignis", erläuterte Petra Kriependorf. Die permanente Atmosphäre von Gewalt schafft eine Daueranspannung, die alle Betroffenen unter enormen psychischen Druck setzt. Davon sind auch Fachkräfte betroffen. "Die Arbeit mit traumatisierten Gewaltopfern birgt die Gefahr einer Sekundär-Traumatisierung." Petra Kriependorf sprach zum einen über die Situation von Frauen, die aufgrund der erlebten Gewalt mit den traumatischen Symptomen belastet sind und gleichzeitig im Alltag für sich und ihre Kinder Verantwortung übernehmen müssen; zum anderen berichtete sie über die Anforderungen an und Auswirkungen auf die beruflichen Möglichkeiten und Grenzen professioneller Helfer.

Ansprechpartnerinnen der Koordinierungsgruppe des Runden Tisches sind Karin Gottschlich vom Frauenzentrum Viersen - sie ist telefonisch erreichbar unter der Rufnummer 02162 18716 - sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Viersen, Gabriele Cuylen. Sie ist telefonisch unter der Rufnummer 02162 39-1003 erreichbar.

(RP)
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