Stadt Kempen Weihbischof und Prinzenpaar feiern Narrenmesse in St. Hubert
Stadt Kempen · Dass Kanzel und Bütt, Kirche und Karneval gut zusammenpassen, dafür war der Weihbischof in der Kempener Narrenmesse selbst das beste Beispiel. Die Predigt des Aachener Weihbischofs Karl Borsch in der Kirche St. Hubertus war gewürzt mit zwei guten, deftigen Witzen und endete mit dem Bläck-Fööss-Song "Drink doch ene met", begleitet von Kirchenmusiker Stefan Thomas an der Orgel. Am Sonntag vor Karneval findet in Kempen traditionell die Narrenmesse statt, jeweils an wechselnden Orten. In diesem Jahr war es St. Hubertus, denn das Kempener Prinzenpaar Rainer I. und Angelika I. (Pasch) wohnt im Kendeldorf.
Und da auch der Aachener Weihbischof ein gebürtiger St. Huberter ist, ließ er es sich nicht nehmen, aus Aachen anzureisen, um den Gottesdienst zu leiten - und seine Familie zu sehen. Seine Nichten Maria und Sophia sowie sein Neffe Matthias gehörten zu den Ministranten. Seine Mutter, sein Bruder und seine Schwägerin waren ebenfalls im Kirchenraum anzutreffen. Und der war komplett gefüllt. Zwar war die Kostümierung der Gottesdienstbesucher eher zurückhaltend, doch als die Abordnungen der Kempener Karnevalsvereine im vollen Ornat und zu den Klängen von "Schau mir in die Augen" einmarschierten, wurden sie mit schwungvollem Klatschen begrüßt. Der Besuch dieses Gottesdienstes sei "Ehrensache", hatte ein Karnevalist vor der Messe verraten. Ein prächtiges Bild bot sich den Besuchern, als sich die Karnevalisten im Chorraum aufstellten, im Zentrum das Prinzenpaar samt Pagen - und natürlich der Bischof. Prinzessin Angelika trug die Kyrie-Bitten vor, der Prinz las beide Lesungen. Der Kirchenchor setzte fröhliche musikalische Akzente. Und der Bischof wusste Ernstes und Fröhliches geschickt zu verbinden. Denn angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen "könne einem das Lachen schon vergehen".
