Stadt Kempen Werbeaktion für Kempens Märkte

Stadt Kempen · Die Händler klagen über sinkenden Zulauf. Die Schließung der Kaiser's-Filiale hat sie hart getroffen, die Menschen kommen nicht mehrzum Großeinkauf in die Innenstadt. Besondere Sorge bereitet der Markt auf dem Concordienplatz.

 Mit den neuen Plakaten (v.l.): Franz-Josef Braßeler, Heinz-Günter Kaisers, Kempens Pressesprecher Christoph Dellmans, Hans Ferber, Ulrich Eckerleben und Marktmeister Herbert Mohn.

Mit den neuen Plakaten (v.l.): Franz-Josef Braßeler, Heinz-Günter Kaisers, Kempens Pressesprecher Christoph Dellmans, Hans Ferber, Ulrich Eckerleben und Marktmeister Herbert Mohn.

Foto: wolfgang kaiser

Die Stadt Kempen möchte den Wochenmärkten den Rücken stärken. Ob auf dem Buttermarkt, im Hagelkreuz, in St. Hubert oder Tönisberg - überall rühren Fahnen und Plakate kräftig die Werbetrommel. "Wir sind nicht in einer Krise, aber wir möchten gern vorbeugen", sagte gestern der Erste Beigeordnete Hans Ferber. Er lobte die Qualität der Kempener Märkte. Das Problem ist: Sie müssen von den Leuten angenommen werden. Es ist ein Teufelskreis: Kommen keine Kunden, sinkt die Zahl der Händler. Bleiben auf der anderen Seite die Marktbeschicker aus, gehen die Menschen woanders einkaufen. "Von dieser Ausdünnung hat niemand etwas", warnt Ferber.

Besonders schwer hat es der Wochenmarkt auf dem Condordienplatz im Hagelkreuz. Als er vor Jahren eröffnete, fanden sich 15 bis 20 Händler ein und errichteten eine regelrechte Budengasse. Heute finden sich dort am Donnerstagnachmittag gerade einmal bis zu vier Händler ein. Es kommt ab und an auch davon, dass nur ein Beschicker seine Waren anpreist. Da soll die neue Aktion ein Impuls sein, der das Steuer noch einmal herumreißt. Als Motto nennt Ferber: "Ihr müsst dieses Angebot annehmen, sonst ist irgendwann Schluss."

 Auf dem Wochenmarkt gibt es stets frische Sachen.

Auf dem Wochenmarkt gibt es stets frische Sachen.

Foto: ema

Die Kempener Marktbeschicker selber suchen auch nach den Gründen, warum immer weniger Leute zum Einkaufen kommen. "Es wird immer schlimmer", sagt Heinz-Günther Kaisers, der Blumen und Floristik anbietet. Besonders mies sei der Dienstag, der Freitag sei deutlich besser. Es können daran liegen, dass eine neue Generation herangewachsen sei, mutmaßt er: "Junge Ehepaare arbeiten heutzutage oft beide, da bleibt keine Zeit für einen gemütlichen Bummel über den Markt."

Einen anderen Aspekt erwähnt Franz-Josef Braßeler, der Obst und Gemüse verkauft: "Wir haben große Nachteile durch die Schließung der Kaiser's-Filiale an der Engerstraße." Früher seien viele Menschen nach dem Besuh bei Kaisers's auf den Markt gekommen, heute gebe es keinen Supermarkt und Discounter mehr in der City. "Die Leute kommen dann gar nicht mehr in die Innenstadt. Sie kaufen außerhalb der Stadt ein, auch die Dinge, die sie früher auf dem Markt geholt haben." Oft komme es vor, dass Kunden sich entschuldigen, weil sie nicht mehr regelmäßig kommen.

"Wir haben uns bemüht, einen Kaiser's-Nachfolger zu bekommen, das ist uns aber nicht gelungen", bedauert Ulrich Eckerleben, Leiter des Ordnungsamts. "Und wir als Stadt können schließlich keinen Supermarkt betreiben", fügt Ferber hinzu und machte sich erneut für die Wochenmärkte stark: "Dort bekommt man stets stets frische Ware, außerdem sind Märkte seit jeher ein Kommunikationspunkt für die Menschen in der Stadt."

Das sollten sich die Menschen doch einmal vor Augen halten, sonst hätten Märkte keine gesicherte Zukunft.

(RP)
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