Stadt Kempen Werbering startet neue Image-Kampagne

Stadt Kempen · Warum Einkaufen in Kempen so wichtig ist. Mit einer neuen Plakataktion wirbt die Händlergemeinschaft bei den Kunden für den Einkauf in den Geschäften der Thomasstadt. Die Kampagne setzt das "Heimat-Shoppen" fort.

 Die Engerstraße ist eine von mehreren Geschäftsstraßen in der Kempener Innenstadt, die zum positiven Image der Thomasstadt als Einzenhandelsstandort beitragen. Der örtliche Werbering will dies erhalten.

Die Engerstraße ist eine von mehreren Geschäftsstraßen in der Kempener Innenstadt, die zum positiven Image der Thomasstadt als Einzenhandelsstandort beitragen. Der örtliche Werbering will dies erhalten.

Foto: Kaiser

Viele Ortskerne von Städten oder Gemeinden in der Region veröden zunehmend, weil immer mehr Einzelhandelsgeschäfte ihre Türen schließen. Viele Händler müssen ihre Betriebe aufgeben, weil die Kunden ausbleiben. Die kaufen lieber beim Internethandel ein, weil es ja so schön bequem ist. Doch was wird, wenn die Geschäfte plötzlich nicht mehr am Marktplatz oder an der früheren Einkaufsstraße vorhanden sind? Leer stehende Ladenlokale, schmutzige Straßen, ungepflegte Grünanlagen, sterbendes Vereinsleben sind oftmals die Konsequenz. Was im vergangenen Jahr - angestoßen von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein - mit der Aktion "Heimat shoppen" seinen Auftakt hatte, soll in diesem Jahr konsequent fortgesetzt werden: Der Werbering Kempen startet in diesen Tagen seine neue Kampagne "Lass den Klick in deiner Stadt". Mit einer Plakataktion soll für den Einkauf bei den vielen Fachgeschäften in der Kempener Innenstadt geworben werden.

"Es geht nicht darum, den Internethandel zu verteufeln", sagt Werbering-Vorsitzender Armin Horst. Vielmehr möchte die Händlergemeinschaft die Vorteile und den Nutzen eines lebendigen Einzelhandels in der Stadt ins Bewusstsein der Kempener rücken. "Die Zusammenhänge zwischen stationärem Handel, städtischen Leistungen und dem Erhalt vieler Arbeitsplätze vor Ort sind insbesondere der jüngeren Generation nicht immer klar", so Horst.

 "Botschafter" Wolfgang Werthschulte leitet das Kempener Badezentrum.

"Botschafter" Wolfgang Werthschulte leitet das Kempener Badezentrum.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Noch ist Kempen ein sehr attraktiver Einzelhandelsstandort, der auch viele Kunden aus dem Umland anzieht. Doch Beispiele in der unmittelbaren Nachbarschaft stimmen die Händlergemeinschaft seit Langem bedenklich. Dort veröden Ortskerne regelrecht, weil Einzelhändler gegen die schier übermächtige Konkurrenz aus dem Netz keine Chance mehr sehen und aufgeben. So weit ist es in Kempen noch nicht, aber auch hier stellen Geschäftsleute seit geraumer Zeit Tendenzen fest, wo Kunden zwar die persönliche Beratung gern in Anspruch nehmen, dann aber das Geschäft verlassen und die auserkorene Ware beim Internethändler bestellen. "Gegen einen Einkauf im Internet ist sicher nichts einzuwenden, wenn es die Ware oder Dienstleistung in unserer Stadt nicht gibt", so Horst. Oft werde von Bürgern nur unbedacht Ware im Netz gekauft. Und da setzt die neue Image-Kampagne an: Mit prominenten Bürgern als "Botschafter" will der Werbering darauf aufmerksam machen, welche Bedeutung der örtliche Handel für die Stadt hat. Die Geschäftsleute zahlen nicht nur Steuern in die Stadtkasse, sie unterstützen auch Vereine und Schulen sowie das kulturelle Leben in der Stadt. Mit den Steuereinnahmen können beispielsweise die Straßen gereinigt und die Grünanlagen gepflegt werden. Mit Spenden an Vereine können die Veranstaltungen organisieren. Schließlich sorgt die Händlergemeinschaft selbst für attraktive Stadtfeste wie zum Beispiel den Weihnachtsmarkt. Armin Horst: "Zu alldem leisten die Internet-Versandhäuser rein gar nichts".

Dass der Kempener Einzelhandel sich vor Konkurrenzangeboten andernorts oder erst Recht im Internet nicht zu verstecken braucht, beweisen die Besucherzahlen und das hören die Geschäftsleute immer wieder von zufriedenen Kunden. Neben der Vielfalt des Warenangebotes sind die persönliche Ansprache, fachliche Beratung und der Service vor Ort Pfunde, mit denen der Kempener Einzelhandel wuchern kann.

Auf die Bedeutung des örtlichen Handels für die Gesamtstadt machen die Werbebotschafter nun auf Plakaten aufmerksam. Die Plakate werden demnächst im Großformat an Litfasssäulen auch in Krefeld, im kleineren Format in etwa 200 Kempener Geschäften und Gaststätten zu finden sein. Erste Werbebotschafter sind Detlev Schürmann, Vorsitzender der Vereinigten Turnerschaft, Manfred Mühlenhaus von den Highlandern vom Niederrhein, Wolfgang Werthschulte, Betriebsleiter des Badezentrums "Aqua Sol", sowie Martina und André Vois, Elternvertreter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums. Weitere Plakate mit anderen "Botschaftern" sind geplant.

Die Kampagne soll die IHK-Aktion "Heimat shoppen" begleiten. Die wird im September wieder mit einem Aktionswochenende im gesamten Kammerbezirk - auch in Kempen - auf die besondere Bedeutung des örtlichen Einzelhandels aufmerksam machen.

(RP)
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