Luke Mockridge in Grefrath Worüber die Generation Y lachen kann

Gemeinde Grefrath · Kabarettist Luke Mockridge ist gerade 29 geworden und will endlich erwachsen werden. Mit seinem Programm trifft er den Nerv seines überwiegend jungen Publikums in der ausverkauften Grefrather Eissporthalle.

 Spontan und völlig unverkrampft kommunziert Luke Mockridge mit seinem Publikum in der Grefrather Eissporthalle, sucht Gemeinsamkeiten und findet sie.

Spontan und völlig unverkrampft kommunziert Luke Mockridge mit seinem Publikum in der Grefrather Eissporthalle, sucht Gemeinsamkeiten und findet sie.

Foto: WOLFGANG KAISER

Luke Mockridge füllt mit seiner aktuellen Tour mal wieder die Hallen und Arenen in ganz Deutschland. Bereits mit seiner ersten Solo-Tour "I`m Lucky, I`m Luke" hatte der junge Comedian rund 300.000 Fans begeistert. Seit April 2017 ist er nun mit seinem zweiten Programm "Lucky Man" auf Tournee. Und der Erfolg dauert an. Egal ob in Hof, Dresden, Flensburg oder Köln, seine Website mit den aktuellen Tourterminen zeigt regelmäßig nur noch die Bemerkung "Ausverkauft!". Und so ist es auch an diesem Wochenende in Grefrath. Die Halle des Eissport- und Eventparks ist rappelvoll. 3500 Fans haben teilweise lange Anfahrten auf sich genommen, um ihren Star zu erleben.

Lässig, locker in Jeans, schwarzem T-Shirt und Turnschuhen stürmt er die Bühne. Im letzten Monat sei er 29 Jahre alt geworden, verrät Luke Mockridge seinem durchweg jungen Publikum. Und es scheint, als träfe er den Nerv einer ganzen Generation. "Ich habe schon das Gefühl, dass ich jetzt erwachsen werden muss", sagt er. Das Thema der Selbstfindung in Zeiten anscheinend unbegrenzter Möglichkeiten zieht sich wie ein roter Faden durch den Abend.

Und auch die Unsicherheiten, die mit der Zukunft verbunden scheinen. Da rettet man sich doch zunächst mal lieber in die eigene Vergangenheit. Luke zeichnet ein fast nostalgisch anmutendes Bild seiner 90-er-Generation, wie er sie nennt. Dabei stellt er erschreckt fest: Es gibt mittlerweile eine noch jüngere Generation, die Millenium-Kinder, über die er gleich ordentlich herzieht. Er selbst sei ein nerviges Kind gewesen, immer laut und immer in Bewegung. Leise geht es auch an diesem Abend nicht zu, und ein ruhiger Typ ist Luke ebenfalls nicht geworden. Er klappert die Station Schule ab: "Ich war die Restgruppe".

Umreißt die Nöte erwachender Sexualität eines 14-Jährigen, taucht in alkoholgeschwängerte Partyszenerien ein, beschreibt das Leben in der Wohngemeinschaft und einen Gottesdienstbesuch nach einer durchkifften Nacht. Dabei stellt er fest: "Die Religion spielt bei der Selbstfindung nicht mehr so die Rolle." Wichtiger sei da schon die Entscheidung für den richtigen Streaming-Dienst, um wie im Rausch amerikanische Serien in Dauerfolgen anzusehen.

Luke gleicht einem lebendigen Feuerwerk, er spielt Alltagszenen nach, imitiert Stimmen, singt und brüllt. Spontan und völlig unverkrampft kommunziert er mit seinem Publikum, sucht Gemeinsamkeiten und findet sie. Etwa bei der Einrichtung der ersten eigenen Wohnung: "Folge Deinem inneren Pinguin und watschele vergnügt durch`s Leben", hat eine junge Frau aus dem Publikum auf ihre Wände gepinselt. Ein Spruch, der Luke soviel Spaß macht, dass er ihn immer wieder in den Verlauf seines Programms einbaut.

Nach der Pause präsentiert sich er sich als brillanter Musiker am Flügel, er imitiert gekonnt das Kinderlied "Hänschen klein" im Stil Herbert Grönemeyers, Falcos oder Udo Lindenbergs.

Die bereits dritte Staffel von Lukes eigener TV-Show "Luke! Die Woche und ich" läuft derzeit sonntags bei Sat.1. Darin nimmt er sich in der für ihn typischen Art, locker, flapsig und sympathisch-frech mit ausgewählten Gästen die Themen der Woche vor. Luke Mockridge ist zweifacher Gewinner des Deut ein sympathischer Typ, eben auch einer, der "vergnügt durch´s Leben watschelt".

(evs)
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