Stadt Kempen X-Mas-Festival: Reggae trifft Rock

Stadt Kempen · Im Saal des Jugendfreizeitzentrums "Campus" am Spülwall in Kempen stehen einige wenige Besucher an den Stehtischen im hinteren Bereich des großen Raums. Die Bühne liegt, bis auf einen blauen Spot, im Dunkeln. Nebel wabert entlang der Musikinstrumente, die dort schon aufgebaut sind. Im Foyer dagegen ist es voll.

 Auch die Nachwuchsband "The Arc" aus Viersen wusste beim "X-Mas-Festival" im Kempener Campus zu überzeugen.

Auch die Nachwuchsband "The Arc" aus Viersen wusste beim "X-Mas-Festival" im Kempener Campus zu überzeugen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Billardkugeln rollen über den Tisch, an der Theke wird erzählt und gelacht. Andere stehen noch an der Schlange vor der Abendkasse an.

Auf einmal erstrahlt die Bühne komplett im blauen Licht. Laute Bass-Töne erklingen und das ist das Startzeichen. Wer sich bis dahin noch vor dem Saal aufgehalten hat, geht eilig hinein. Im Handumdrehen wird es voll. Noch während die Besucher hereinströmen, erobern die fünf Bandmitglieder von der Kempener Formation "Stinky Jonny" in Shorts, T-Shirts und Weihnachtsmützen auf dem Kopf die Bühne. Metall mit Elektroelementen dröhnt aus den Boxen. Und damit ist das "X-Mas-Festival" eröffnet.

Im nunmehr zweiten Jahr heißt es im "Campus" nicht mehr "X-Mas- Rock", sondern "Festival". "Wir haben uns im vergangenen Jahr zum ersten Mal musikalisch breiter aufgestellt", sagt Marc Schneider, der Leiter der beliebten Jugendfreizeiteinrichtung. Statt Hardrock und Metall gehören seitdem auch Reggae, Alternativ Rock, Akustik Pop und Hip Hop zur Musikpalette. Ein Angebot, das voriges Jahr gut angenommen wurde und nun seine Wiederholung findet.

Dem "Trancecore" als Eisbrecher des Abends folgen gleich vier weitere Bands vor dem Auftritt der Headliner. Mit "Liedfett" aus Hamburg ist es dem Organisationsteam, zu dem auch der Leiter des Jugendheims "Monty" in Tönisberg, Jonas Straeten, gehört, erstmals gelungen, eine überregional bekannte Band zu verpflichten. Doch zunächst einmal heizen die beiden Viersener Bands "Close to Freedom" mit Reggae und "The Arc" mit Alternative Rock ordentlich ein. Die Stimmung ist bestens. Ebenso gut kommt der Deutsch-Rock von "Eizbrand" aus Kempen an. Die selbst geschriebenen Texte begeistern. Bei "Tanz noch einmal diesen Song" ist nicht nur die Band zu hören. Etliche Besucher singen mit.

Während der Umbauphasen auf der Bühne und in der Pause sorgen die Kempener von "Coast of Life" für Musik nonstop. Akustik Rock und Pop ist angesagt und das auf einer zweiten, kleinen Bühne im Foyer. Dann aber ist es endlich soweit. Nachdem die lokalen Nachwuchsbands gezeigt haben, dass sie begeistern können, ist die Hamburger Formation an der Reihe. Ihr Akustik-Pop kommt bestens an. Warum "Liedfett" den Wettbewerb "Hamburg rockt" gewonnen hat, wird schnell klar. Die deutschen Texte und die musikalische Präsentation haben etwas. Mit ihrer Musik, die sie selber als "Liedermaching Underground" bezeichnen, positioniert sich die Musiker ganz offen gegen Rechtsextremismus.

(tref)
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