Stadt Kempen Zukunft der Kapelle weiterhin ungewiss
Stadt Kempen · Die neue Tourismus-Information der Stadt Kempen wird im Kulturforum eingerichtet. Pläne, die leer stehende Heilig-Geist-Kapelle dafür zu nutzen, sind endgültig vom Tisch. Wie es mit diesem Gebäude weitergeht, ist nach wie vor offen.
Bis zum Herbst dieses Jahres bekommt Kempen eine Touristen-Information. Sie soll im Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße 19 stationiert werden. Davon verspricht sich die Stadt positive Synergien für das dort gelegene Kramer-Museum. Das bekommt, wie bereits berichtet, derzeit einen neuen Eingang auf Maß angefertigt. Wenn das Entree bis Mitte Juli fertiggestellt ist, beginnen die Detailplanungen für die Touristen-Information.
"Eine solche Information dort zu stationieren, macht sehr viel Sinn", sagt Stadtpressesprecher Christoph Dellmans. Er verweist auf das geschulte Personal, das in Zukunft nicht nur an der Kasse des Kulturforums Franziskanerkloster sitzen, sondern auch Ortsfremde mithilfe von Stadtplan und lokalem Fachwissen durch die City lotsen wird. Wie genau die Info-Station aussehen und bestückt sein wird, ist noch ungewiss. Dellmans dazu: "Die Planungen sind in der Entwicklungsphase."
Schilder sollen auf die Touristen-Info hinweisen. Von der Burgstraße aus sollen Ortsfremde also in Zukunft die Thomasstadt erkunden - vorbei am neuen Klosterhof in die Kempener Altstadt, auf die Enger-, Juden- oder Kuhstraße. Auch weil immer wieder Reisebusse auf dem benachbarten Burgparkplatz halten, sei das Kulturforum der ideale Standort dafür, so Dellmans weiter. Damit sind die Pläne, eine Touristen-Information in der entweihten Heilig-Geist-Kapelle an zentralerer Stelle in unmittelbarer Nähe zum Buttermarkt einzurichten, endgültig vom Tisch.
Die Kapelle zwischen Buttermarkt, Peter- und Ellenstraße steht seit Mitte April 2012 leer. Bis dahin betrieb Gereon Vogler dort die Choros-Buchhandlung. Er kündigte den Mietvertrag aus Kostengründen und zog mit dem Geschäft nach St. Hubert an die Geneigenhütte. Bereits damals suchte der Kirchenvorstand der Propsteigemeinde einen neuen Mieter, um das Gotteshaus zu erhalten. Im Gespräch waren zuerst ein Spirituosen-Händler und dann eine Metzgerei. Der damalige Werbering-Chef Reinhard Stein brachte die Heilig-Geist-Kapelle als möglichen Standort für eine Touristen-Info ins Gespräch.
Doch daraus wurde nichts. Denn bei der Diskussion um die Zukunft des mehr als 600 Jahre alten Gotteshauses im Herzen der Altstadt war der Vorschlag, dort eine Anlaufstelle für Touristen zu errichten, schnell vom Tisch. "Zu teuer" hieß das Argument des Ex-Werbering-Chefs Stein. Die Warmmiete der Kapelle liegt bei 1600 Euro. Auch die Stadt winkte ab und stellte im Oktober 2012 fest, sich nicht an einem Info-Point in den sakralen Räumen beteiligen zu wollen. Damals sagte Bürgermeister Volker Rübo, er wolle die Touristen-Info im Kramer-Museum etablieren. Sein Argument war der "dann fertiggestellte Klosterhof" und die "neue Toplage der Stadt".
Propst Dr. Thomas Eicker erklärte jetzt auf RP-Anfrage, dass es in Sachen Heilig-Geist-Kapelle nichts Neues zu berichten gebe. Die Zukunft des zentral gelegenen Gotteshauses ist also weiterhin ungewiss.