Stadt Kempen Zum Abschied geht's ins Wunderland

Stadt Kempen · Zum letzten Mal betreut Brigitte Nienhaus die Theater-AG des Kempener Thomaeums. Mit der Aufführung von "Alice im Wunderland" verabschiedet sich die engagierte Pädagogin nach 38 Jahren aus dem Schuldienst in den Ruhestand.

 Brigitte Nienhaus (rechts) geht mit drei jungen Darstellern der Theater-AG noch einmal eine Textpassage durch. Morgen Abend ist Premiere für "Alice im Wunderland" in der Aula des Kempener Thomaeums.

Brigitte Nienhaus (rechts) geht mit drei jungen Darstellern der Theater-AG noch einmal eine Textpassage durch. Morgen Abend ist Premiere für "Alice im Wunderland" in der Aula des Kempener Thomaeums.

Foto: Kaiser

Viele Generationen von Kindern haben das Buch "Alice im Wunderland" des englischen Autoren Lewis Carrol gelesen. Die kleine Alice findet sich auf einmal im Wunderland wieder, wo sich lauter verrückte und manchmal sogar bedrohliche Gestalten herum treiben. Die ganze Geschichte sprüht nur so von Witz und Fantasie. Caroll verpackt in sein Wunderland alle Dinge, die das Lebens schön und spannend machen. Und Alice ist am Ende wesentlich klüger.

Die Theater-AG des Thomaeums unter Leitung von Brigitte Nienhaus hat sich nun mutig an die szenische Umsetzung gewagt. Mit mehr als 30 Darstellern, die auch noch ständig in andere Kostüme und Rollen schlüpfen müssen, ist das ein großes Stück Arbeit. Aber die Hauptprobe am Wochenende hat gezeigt, dass das Stück schon sitzt. Also darf man gespannt auf die Premiere am morgigen Mittwochabend.

Für Brigitte Nienhaus geht die schöne Zeit der Theater-Arbeit am Thomaeum nun zu Ende. Nach 38 Jahren an der Schule geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. 19 Jahre leitete sie die Theater-AG. Daraus wurde im Laufe der Jahre eine über die Grenzen Kempens hinaus bekannte Institution. Unter der Leitung von Brigitte Nienhaus wagten sich die jungen Darsteller oft an schwierige Stücke. Viel Wert legte sie stets auf intensive Übungen zur Verbesserung der Ausdrucksweise der Schauspieler. Dafür holte sie sich auch immer wieder Unterstützung wie den Schauspieler und Regisseur Klaus Mirbach. Und Schüler trauten sich mit diesem Rüstzeug immer wieder an eigene Regiearbeiten.

Brigitte Nienhaus bleibt zumindest noch für eine Musical-Inszenierung im nächsten Jahr der Theater-AG treu. Aber dann wird sie gemeinsam mit ihrem Mann, der zeitgleich mit ihr in Pension geht, Reisen unternehmen können, ohne Rücksicht auf Ferienzeiten nehmen zu müssen. Darauf freut sie sich schon. Ihre Vorliebe fürs eigene Musizieren soll wieder aktiviert werden. Geigen- oder Bratschenunterricht zu nehmen, kann sie sich vorstellen. Und vielleicht auch selbst Theater spielen. Sie könnte auch Stadtführungen anbieten oder etwas in Sachen Museumspädagogik machen, stellt sie sich vor. Anfragen gab es dafür schon. Aber noch will sie nichts Konkretes planen. "Ich bin offen für alles", sagt sie.

Eine Nachfolge für sie steht noch nicht fest. Sicherlich wird David Nethen, soweit es die Unterrichtsplanung zulässt, sich weiter fürs Musiktheater einsetzen. Es gibt zwar ansonsten schon Ideen, wie es mit der Theater-AG weiter gehen könnte, aber diese seien noch nicht spruchreif, so Brigitte Nienhaus im Gespräch mit der RP. Aber eine Lösung werde es sicherlich geben.

(sr)
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