Stadt Kempen Zum Finale ein Trommelwirbel

Stadt Kempen · Kreisvolkshochschule und Stadt Kempen bieten Integrationskurse für Flüchtlinge an. Einer ist jetzt zu Ende gegangen. Die Teilnehmer können sich nun im Alltag zurechtfinden. Weitere Kurse sollen folgen.

"Pamm, Pamm, Pamm, Pamm" - die Trommelrhythmen sind weit durch die Flure der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert zu hören. Wo früher Musikunterricht stattfand, gibt es an diesem Tag einen Trommel-Workshop mit der Kreismusikschule Viersen. Doch die Rhythmen stehen unter einem besonderen Zeichen: Es ist nämlich das Finale eines Integrationskurses der Kreisvolkshochschule (VHS) Viersen. Bis zu 18 jugendliche Flüchtlinge aus dem Kempener Stadtgebiet nahmen teil. Unter dem Titel "talentCAMPus plus - Vielfalt auf Deutsch" hat die Kreisvolkshochschule in Kooperation mit der Stadt Kempen, dem Kreismedienzentrum und der Kreismusikschule sowie in Zusammenarbeit mit Dozenten von "XPAD Abenteuer- und Erlebnispädagogik" sowie dem TuS St.Hubert fünf Wochen lang die Jugendlichen betreut. "Wir haben zum Thema Integration den Hebel an vielen Seiten angesetzt", sagt Bianca Goertz, Leiterin der Kreisvolkshochschule. So gab es neben dem Trommelworkshop auch internationale Kochkurse und Fußballspiele.

Das kulturelle Programm stand immer am Nachmittag auf dem Stundenplan. Morgens stand ein Sprachkurs für die Teilnehmer aus Marokko, Ghana, Nigeria, Pakistan, Syrien, Afghanistan, Eritrea und Bangladesch im Mittelpunkt. Angesichts der Vielzahl der Herkunftsländer war das keine einfache Aufgabe für Dozentin Birte Dobischat. "Manche konnten ein paar Brocken Englisch. Deutschkenntnisse hatte kaum einer der Jugendlichen", sagt sie.

Nach fünf Wochen können sich die Flüchtlinge nun im Alltag zurechtfinden: Sie können sich vorstellen, Lebensmittel einkaufen, nach dem Weg fragen, Bustickets kaufen und sich untereinander verständigen. Themen waren darüber hinaus das deutsche Schulsystem, deutsche Ämter und Behörden, Umgang mit Medien oder Demokratie. Fünf Teilnehmer werden sogar am anerkannten Telc-Sprachtest teilnehmen. "So können sie nachweisen, wie gut sie Deutsch sprechen und verstehen", sagt Julia Smolarek. Die VHS-Fachbereichsleiterin betreute das Projekt vor Ort. Ob mit oder ohne Zertifikat - für die Gruppe ist das Projekt nun erst einmal zu Ende. "Viele Teilnehmer haben gesagt, wie schade sie das finden", so Julia Smolarek. Die VHS wird aber auch künftig Integrationsangebote schaffen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort