Kevelaer 1000 "internationale" Bäume gepflanzt

Kevelaer · 90 Kinder aus Kleve und der niederländischen Nachbargemeinde Bergen haben gestern in Twisteden am Rand der Abgrabung Meershof 1000 Gehölze in die Erde gesetzt. Anlass hierfür war der Internationale Baumfesttag.

 Landrat Wolfgang Spreen (vorne, Zweiter von rechts), die Bürgermeisterin der Gemeinde Bergen, Manon Pelzer (vorne, rechts), und Christoph Zebünke vom Forstamt Niederrhein (vorne, Dritter von rechts) pflanzten den Baum des Jahres, einen Feldahorn.

Landrat Wolfgang Spreen (vorne, Zweiter von rechts), die Bürgermeisterin der Gemeinde Bergen, Manon Pelzer (vorne, rechts), und Christoph Zebünke vom Forstamt Niederrhein (vorne, Dritter von rechts) pflanzten den Baum des Jahres, einen Feldahorn.

Foto: Gerhard Seybert

"Schon wieder ein Pfaffenhütchen", stellt Luke fachmännisch fest, während Joke ihren Griff nach einem jungen Weissdornstrauch mit einem "autsch" quittiert. Die Kinder haben die Aufgabe, gemeinsam mit fachkundigen Pflanzhelfern heimische Sträucher und Bäume in die Erde neben der Abgrabung Meershof in Twisteden zu setzen. "Ehrlich 1000?", fragt ein Mädchen, das den Spaten schon bald gerne weiterreicht. Aber Lehrer Michael Meuten ist ebenso überzeugt wie die Vertreter von Regionalforstamt und Nationalpark Maasduinen, dass die Kinder das schon schaffen. Ebenso optimistisch äußerten sich Landrat Wolfgang Spreen und Bergens Bürgermeisterin Manon Pelzer. Denn es ist bereits der 16. Baumfesttag, der zum einen der Natur gut tun soll, zum anderen aber auch die jungen Bürger der Nachbarländer mit sanftem Druck aufeinander zu führen soll. Die Jungen und Mädchen der Basisschool aus Afferden und der Gesamtschule Kleve konnten sich durchaus ein wenig verständigen, denn die Klever besuchen eine bilinguale Klasse, sprechen also in mehreren Fächern öfter mal Niederländisch.

Weil es um das bessere Kennenlernen der Nachbarn geht, ist der Internationale Baumfesttag ein Euregio-Projekt. Viele Gruppierungen fühlen sich von der Aktion angesprochen: Naturschutzverbände etwa oder die Untere Landschaftsbehörde. Der Kreis hatte sogar ehemalige Mitarbeiter wie Theo Vermaessen dabei, die sichtlich Vergnügen an der Arbeit im Grünen und mit den Kindern hatten. Vermaessen zeigte dem Nachwuchs nicht nur, wie tief die Pflanzen mit ihren zarten Wurzeln in den Boden dürfen, er löste mit den Schülern auch ein zweisprachiges Quiz. "Findet Exemplare dieser Blätter", war eine Aufgabe. Da die Anpflanzung gleich neben einem Eichenwäldchen knapp am Hang zum Baggersee entsteht, war es nicht schwierig, ein Eichenblatt zu finden.

Für das Bucheblatt musste man schon gewitzter sein und etwa darauf kommen, dass doch auch Hainbuchen gesetzt werden sollten. "Da hängen noch die Blätter vom letzten Jahr dran", erkannte Jo und zupfte den Beweis ab.

Welche Tiere im Reichswald leben (Wildschweine und Füchse, keine Wölfe) und wie die westlichen Nachbargemeinden von Goch und Weeze heißen (nämlich Gennep und Bergen), wussten einige Kinder, aber längst nicht alle. Künftig werden sie es aber wohl nicht mehr vergessen.

Landrat Spreen hieß "unglaublich nette junge Leute" und all die offiziellen Vertreter willkommen. In Sichtweite der Grenze lobte er den mehrfachen Sinn des Projekts und erklärte den Schülern: "Mit jedem Baum leistet ihr einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung der Natur und des Artenschutzes."

Manon Pelzer warb ein wenig für den inzwischen auch bei Deutschen sehr beliebten Nationalpark Maasduinen und empfahl jedem, sich auch mal eines der dortigen Infozentren anzusehen. Sie wünschte den Kinder viel Spaß bei ihrer "Arbeit", die mit einem zweisprachig gesungenen Baumlied auf die Melodie von "Glory, Glory halleluja" begeisterten.

Bis mittags waren in der trockenen Erde tatsächlich 1000 Bäume "versenkt", die jetzt dringlich auf Wasser hoffen.

(RP)
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