Weeze 135 Kilometer bis zum Regenbogenland

Weeze · Am Samstag startete vom Cyriakusplatz in Weeze der Spendenlauf für das Düsseldorfer Kinderhospiz. Vorneweg wurde Daniel Hanenberg geschoben. Seine Mutter erklärt den Nutzen der Aktion. Mehr als 10 000 Euro wurden gespendet.

 Weezes Bürgermeister Ulrich Francken schickte die Läufer am Samstag auf die Strecke. 15 Läufer hatten das Ziel, Spenden für das Kinderhospiz Regenbogenland zu sammeln.

Weezes Bürgermeister Ulrich Francken schickte die Läufer am Samstag auf die Strecke. 15 Läufer hatten das Ziel, Spenden für das Kinderhospiz Regenbogenland zu sammeln.

Foto: Gerhard Seybert

Die Klänge vom "Final Countdown" fegen über den Cyriakusplatz in Weeze. Bürgermeister Ulrich Francken lässt die Klappe sinken, mit der er den symbolischen Startschuss gegeben hat. 15 Läufer sind am Samstagmorgen auf die Strecke gegangen, mit einem großen Ziel: Spenden sammeln für das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf.

Vorneweg wird Daniel Hanenberg mit seinem Rollstuhl geschoben. Für Kinder wie ihn findet der 135-Kilometer-Lauf statt. Vergangenes Jahr war er mit seiner Mutter Melanie Hanenberg zum ersten Mal im Düsseldorfer Kinderhospiz. "Man darf das aber nicht mit einem Erwachsenenhospiz vergleichen", erklärt Daniels Mutter. "Die meisten Kinder, die dort hingehen, gehen auch wieder nach Hause." Daniel ist seit seiner Geburt mehrfach behindert. "Ärzte gehen davon aus, dass Kinder, die so viele Behinderungen haben, früher sterben, als andere Kinder", erklärt Melanie Hanenberg, warum Daniel im Hospiz war.

Auf die Frage, ob das Kümmern um den Sohn ein 24-Stunden-Job ist, nickt sie nur. "Im Hospiz kann ich einfach mal Mama sein", nennt sie den Nutzen. Weil die Krankenkassen aber nicht für die Unterbringung von Eltern und Geschwistern aufkommen, ist das Kinderhospiz auf Spenden angewiesen. Organisiert hat den 135-Kilometer-Lauf von Weeze über Alpen, Osterrath nach Düsseldorf, der Weezer Marius Reuters.

"Weil wir den Marius kennen, sind wir mit dabei", sagen vier Männer, die bereits beim Herzlauf Hilden ordentlich Spenden fürs Kinderhospiz sammeln. Weil die auch den Spitznamen "Verlauf-Boys" haben, frotzelte Organisator Reuters schon, dass es noch ein paar mehr als 135 Kilometer als geplant werden dürften.

Eine genaue Auflistung über seine erbrachten Kilometer wird der 54-jährige Weezer Jürgen Veelemann erbringen. Kurz vor dem Lauf, schnallt er sich noch das Smartphone um den Arm, damit seine Sponsoren per App verfolgen können, was er leistet. Vorgenommen hat er sich 50 der 135 Kilometer zu schaffen. 70 Sponsoren unterstützen ihn dabei mit einer Summe von 5 500 Euro. "Ich hatte mir damals 10 000 Euro als Ziel gesetzt, die werden wir bei weitem erreichen", sagt Organisator Reuters in einer kleinen Ansprache vor dem Lauf über die Gesamtspendensumme.

Die Schuhe hat sich auch Paula Hahn-Gebhardt aus Leverkusen geschnürt. Sie ist die einzige Frau, die die 135 Kilometer komplett an drei Tagen durchlaufen will. Gelesen hatte sie von der Aktion auf Facebook bei Stephan Klein, alias Wiki, aus Düsseldorf. Über das Laufen macht sich die erprobte Marathon- und Ultraläuferin wenig Gedanken. "Was mir am meisten Kopfzerbrechen macht, wie ist das, wenn ich am Montag am Hospiz ankomme, wenn man damit konfrontiert wird?", nennt die zweifache Mutter ihre Gedanken. "Find' ich gut, lauf' ich mit", lautet ihre persönliche Motivation.

Und beim Einlauf in Düsseldorf wird auch Daniel aus Weeze wieder vorne mit dabei sein. "Symbolisch, für alle Regenbogenland-Kinder", sagt seine Mutter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort