Kevelaer 150 Flüchtlinge kommen in die Jugendherberge

Kevelaer · Beim Jugendherbergswerk haben die Mitarbeiter momentan Dauerdienst am Telefon. Sie sind damit beschäftigt, die Personen anzurufen, die ab Oktober Plätze in den Jugendherbergen Hellenthal, Wipperfürth oder Kevelaer gebucht haben. Die Gäste werden an andere Häuser verwiesen, weil die drei Einrichtungen von der Bezirksregierung für Flüchtlinge genutzt werden.

Damit hat sich bestätigt, was sich bereits im Juni abzeichnete: Angesichts des Zustroms von Flüchtlingen wird die Jugendherberge für die Unterbringung genutzt werden. Damals war Kevelaer bereits als mögliche Option im Fokus. Die zuständige Bezirksregierung Arnsberg hatte eine entsprechende Rahmenvereinbarung mit den Landesverbänden Rheinland und Westfalen des Deutschen Jugendherbergswerkes über die Nutzung von einzelnen Einrichtungen geschlossen. Diese Option wird jetzt gezogen. Angesichts der sich nochmals zugespitzten Situation bei den Flüchtlingen habe sich gezeigt, wie notwendig solche Planungen gewesen seien, hieß es gestern

Konkret ist geplant, dass die Jugendherberge in Schravelen 150 Asylsuchende aufnimmt. Sie werden dort ab dem 2. Oktober untergebracht. "Der Termin ist extra so gewählt, weil dann die meisten Klassenfahrten beendet sind", erläutert Barbara Mott, Sprecherin des Jugendherbergswerkes. Bis zu diesem Zeitpunkt seien fast alle solche Freizeiten in den Jugendherbergen vorbei, so dass hier kaum etwas abgesagt werden müsste.

Die Jugendherberge hat den Status einer Notunterkunft. Das bedeutet, dass der Betrieb komplett über das Land Nordrhein-Westfalen erfolgen wird. In der Einrichtung werden während der Nutzung für Flüchtlinge Personal der Jugendherbergsverbände, Betreuungsverbände, Sicherheitsdienste und Mitarbeiter der Bezirksregierung tätig sein. "Die Stadt Kevelaer geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Jugendherberge ab dem 1. Februar 2016 wieder ihrem eigentlichen Zweck zur Verfügung gestellt werden kann", so die Aussage von der Stadtverwaltung.

"Die Flüchtlinge in der Jugendherberge werden auf die Quote der Stadt Kevelaer angerechnet", erläutert Ralf Ziekanowski von der Bezirksregierung Arnsberg. Das bedeutet, dass die Kommune selbst weniger Asylsuchende zugewiesen bekommt.

(zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort