Kevelaer 20 fleißige Helfer beim Dorfputz in Achterhoek

Kevelaer · Der Verein "Natur und Kultur in Achterhoek" (NuK) hatte zum großen Aktionstag aufgerufen. 500 Gehölze wurden verteilt und gepflanzt.

 Linus, Heinrich und Miriam Coenen engagieren sich schon zum zweiten Mal für die gemeinsame Aktion. Die Kinder wundern sich, wie viel Müll an der Autobahnbrücke so rumliegt.

Linus, Heinrich und Miriam Coenen engagieren sich schon zum zweiten Mal für die gemeinsame Aktion. Die Kinder wundern sich, wie viel Müll an der Autobahnbrücke so rumliegt.

Foto: Thomas Binn

Ein alter Motorradrahmen, Autoreifen, Glasflaschen, Verpackungen von vielen Fast-Food-Menüs, Coffee-to-go-Behälter in noch größerer Zahl waren das Ergebnis der diesjährigen Müllsammelaktion im Kevelaerer Ortsteil Achterhoek.

Der 2013 gegründete Verein "Natur und Kultur in Achterhoek" (NuK) hatte zum großen Aktionstag 2018 aufgerufen. 20 Helfer, viele davon Einwohner der Streusiedlung am Ortsrand von Winnekendonk, hatten einen Vormittag lang die Straßenränder, Felder und Wiesen ihrer Umgebung durchstreift und das, was andere ohne Nachdenken und ohne Rücksicht auf Natur, Tier und Mensch weggeworfen hatten, eingesammelt. Am Ende konnte ein Fahrzeug des Kevelaerer Bauhofs insgesamt 20 Säcke zur Entsorgung abholen.

"Wir freuen uns, dass auch viele Kinder und Jugendliche mitgemacht haben", sagte Rainer Verhülsdonk, Vorsitzender des Nuk. Besonders entlang der Hauptstraßen finde sich viel Müll, der aus fahrenden Autos geworfen wurde, teilte Anwohnerin Heike Leuschner mit, die gemeinsam mit ihrer Schwester mitgeholfen hatte. Allein vier große Säcke Partymüll hatten die Müllsammler zwischen Büschen und Bäumen gefunden: Kleine Glasfläschchen, Plastikabfall, Unrat, der vom Feiern übrigbleibt.

Zum Abschluss gab es für alle Helfer Pizza aus dem Dorfbackofen, selbst gemacht natürlich. "Damit man weiß, was drin ist", sagt Verhülsdonk, der zusammen mit Bernd Richter, ebenfalls Mitglied des NuK, den Teig vorbereitet hatte.

Der Aktionstag, der nach mehrmaligem Verschieben wegen des kalten und frostigen Wetters der letzten Wochen, nun am ersten strahlenden Frühlingswochenende ideale Bedingungen hatte, war auch ein "Tag der Gehölze". Wie Rainer Verhülsdonk mitteilte, hatte der Verein 500 größtenteils blühende Gehölze eingekauft und an Mitglieder sowie an weitere Interessenten kostenlos abgegeben. "Damit sie sie einpflanzen und so wieder für größere Artenvielfalt der Insekten und damit auch der Vögel sorgen", erklärte Verhülsdonk. Die Felsenbirne, der Haselbusch, die Kornellkirsche sind nur drei der 50 verschiedenen Arten, die der NuK verteilte. Auf der Vereinswiese am Achterhoeker Schulweg sind bereits verschiedene Bäume und Sträucher angepflanzt. Ziel ist es, im Kleinen und sozusagen "vor der eigenen Haustüre" etwas für die Natur zu tun, damit der Rückgang der Artenvielfalt gestoppt und für Tiere und Pflanzen wieder mehr Lebensraum geschaffen wird. Für den Aktionstag wählte der NuK eine Edelkastanie, die nun auch ihren Standort auf der Vereinswiese hat.

Für das Anpflanzen von Wildhecken und Insektenwiesen haben die Achterhoeker Naturschützer außerdem 14000 Quadratmeter Fläche gepachtet. "Wir wollen auch die Ackerrandstreifen zurückgewinnen", erklärt der Vorsitzende. Diese sind nun, zumindest für kurze Zeit, vom Müll, der nicht dorthin gehörte, befreit.

(ath)
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