Kevelaer 201 Schüler zum Start der Gesamtschule Kevelaer-Weeze
Kevelaer · Wenn Michael Cuypers in diesen Tagen sein Vorbereitungsteam um sich schart, darf er sich dabei schon fast als Schulleiter der künftigen Gesamtschule Kevelaer-Weeze fühlen. Denn es sieht so aus, als solle der Issumer, der bisher die Kevelaerer Realschule leitet, Chef der neuen Schule werden.
Zumindest sind zwar eine stellvertretende Schulleitung und eine Abteilungsleitung für Kevelaers achtzügige Gesamtschule ausgeschrieben, nicht aber die Stelle eines Schulleiters. Der Kevelaerer Politik, die sich jetzt von Cuypers über den Stand der Vorbereitungen informieren ließ, scheint die Vorstellung, den bewährten Pädagogen in neuer Funktion in Kevelaer zu halten, sympathisch. Auch die Vorsitzende des Schulausschusses, Angelika Kobsch, sagte offen, sie hoffe auf einen entsprechenden Entscheid.
Derzeit geht es in Team-Besprechungen unter anderem um "GL", "AL", "NW" oder "FÖFO": Hinter den Abkürzungen verbergen sich zum Teil neue Fächer. Wahrscheinlich wird es in den unteren Klassen der Gesamtschule, die ja mit acht Klassen der Jahrgangsstufe 5 startet, anders zugeschnittene Unterrichtsinhalte geben. Was früher Erdkunde, Geschichte oder Politik war, könnte jetzt zu Gesellschaftslehre (GL) zusammengefasst werden. Ebenso könnten Biologie, Chemie und Physik dem Fach Naturwissenschaften (NW) weichen. Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft können zu "Arbeitslehre" (AL) komprimiert werden, FÖFO meint Fördern und Fordern — Spezialunterricht für schwächere und stärkere Schüler. Eine Schule, die alle Lernniveaus berücksichtigt, muss sehr individuellen Unterricht bieten.
Dienstags und freitags gehen die Schüler mittags nach Hause, an den anderen Tagen ist Ganztag. "Unsere Mittagspause beginnt um 12.30 Uhr, um 13.15 Uhr gehen die Gymnasiasten in die Mensa", erklärt Cuypers. An den langen Tagen wird in Doppelstunden unterrichtet. Übrigens sind nun 201 Schüler aufgenommen; neun Kinder aus Geldern und Uedem sind dabei. Und: Kein Kevelaerer Kind muss, um Klassen zu füllen, nach Weeze fahren oder umgekehrt. 16 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind angemeldet, davon fünf mit emotional-sozialen Beeinträchtigungen, sieben mit Sprachstörungen und vier Lernbehinderte. Letztere werden auf einen Förderschulabschluss vorbereitet. Zwei Stellen für Sonderpädagogen werden eingerichtet; in jedem Jahr kommen mit der wachsenden Schule vermutlich zwei hinzu.
Schulgebäude wird zunächst der Realschul-Neubau sein. "Das ist eine Änderung gegenüber der ursprünglichen Planung, aber es ist aus organisatorischen Gründen besser, wenn die junge Schule ein eigenes Gebäude hat, statt nur eine Etage", sagt Cuypers. Hochzufrieden sind sowohl Cuypers, als auch der Schulträger über den sehr guten Zustand der Weezer Räume, in die bekanntlich zwei Züge ziehen. Die dortige Verbundschule läuft ja aus.
