Kevelaer 49 Hektar für neue Industrie-Ansiedlung

Kevelaer · Goch und Weeze gründen einen Zweckverband für ein interkommunales Gewerbegebiet. Es soll auch schon einen Interessenten für einen Großteil der Fläche geben: ein Logistikunternehmen. Gemeinsamer Ausschuss am Dienstag.

 Viel Platz für Ansiedlungen zwischen dem Gewerbegebiet Hösterfeld und der Uedemer Straße. In unmittelbarer Nähe zur A 57 sollen die Voraussetzungen für Unternehmen geschaffen werden.

Viel Platz für Ansiedlungen zwischen dem Gewerbegebiet Hösterfeld und der Uedemer Straße. In unmittelbarer Nähe zur A 57 sollen die Voraussetzungen für Unternehmen geschaffen werden.

Foto: EVERS

Die Gewerbegrundstücke nicht nur in Goch werden knapp. Unternehmen, die mehr als zehn Hektar Fläche benötigen, kann häufig kein Angebot gemacht werden. Schmerzhaft für die Verantwortlichen in den Rathäusern und Stadtentwicklungsgesellschaften.

In Goch und Weeze scheint nun ein Weg gefunden, auch große Ansiedlungen zu ermöglichen: Die beiden Kommunen planen eine gemeinsame Gewerbeflächenentwicklung. Auf etwa 49 Hektar soll in unmittelbarer Nähe zur A 57 zwischen dem Gewerbegebiet Hösterfeld und der Uedemer Straße die regionale Entwicklung vorangetrieben werden. Dem Vernehmen nach gibt es schon einen ersten Kandidaten für die Ansiedlung. Näheres ist offiziell noch nicht zu erfahren. Es soll ein Unternehmen der Logistikbranche sein, das in dem Gebiet viele Millionen Euro investieren möchte. Die Nähe zur Autobahn und zu den Niederlanden soll für die Firma besonders wichtig sein.

Bereits im November hatte Bürgermeister Ulrich Knickrehm (Goch) erstmals öffentlich von der Idee gesprochen, interkommunaler Standort für eine Gewerbeflächenentwicklung zu werden. "Auch, um den über die Kreis-WfG angebotenen Ansiedlungschancen in Größenordnungen von zehn und mehr Hektar gerecht werden zu können." Gemeinsam aktiv zu werden verspricht Synergieeffekte: "Neu zu erstellende Infrastruktur ist kostengünstiger, wenn man sich auf ein gemeinsames Gebiet konzentriert, anstatt mehrfach Ver- und Entsorgungseinrichtungen sowie Verkehrsverbindungen aufbauen zu müssen", heißt es in den Sitzungsunterlagen. Im Fall Goch/Weeze dürften potenzielle Investoren neben dem Autobahnanschluss auch die Nähe zu den Flughäfen Weeze und Düsseldorf, zum Ruhrgebiet und den niederländischen Ballungsräumen schätzen. Die Bezirksregierung, die Konzentrationszonen den Vorrang gegenüber dezentralem Flächenverbrauch im Außenbereich gibt, sieht im Grenzgebiet von Goch und Weeze "gewerbliche und industrielle Nutzungen" vor. An dem "überregional bedeutsamen Standort" erwartet man flächenintensive Ansiedlungen. Durchaus auch solche, die mit Verkehr und Geräuschbelästigung einhergehen könnten. Lärm soll im konkreten Fall jedoch nicht zu erwarten sein. Bevor die Bagger allerdings anrollen können, sind noch einige rechtliche Schritte zu tun. "Vor allem muss der Regionalplan, der im Entwurf vorliegt, erst geändert werden - damit wird zum Jahresende gerechnet. Danach müssten die Flächennutzungspläne angepasst und Baurecht geschaffen werden", erklärt Weezes Kämmerer Johannes Peters.

Einen großen, vielleicht sehr großen Interessenten an der Angel zu haben lohnt erhebliche Mühen. Entsprechend haben beide Kommunen einen außerordentlichen Bau- und Planungsausschuss terminiert, der öffentlich tagt. Es handelt sich um eine gemeinsame Sitzung, die am Dienstag, 17. Januar, im Ratssaal von Weeze stattfinden soll - der größte Teil der Fläche (36 Hektar) liegt auf Weezer Gemeindegebiet. Formal geht es in dem Ausschuss um die Gründung eines Zweckverbands "Gewerbepark Weeze-Goch".

(RP)
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