Weeze Ab Weeze zu alten Bekannten fliegen

Weeze · Die fünf "neuen" Ziele, die Ryanair gestern in Weeze für den Sommer 2015 ankündigte, sind Wiederaufnahmen. Aber es sind Destinationen, die sich bewährt haben und Fluggäste bringen. Bis Ende Oktober sollen weitere Ziele folgen.

 Colm O' Shea, Marketing Manager bei Ryanair (li.) und Weezes Flughafen-Chef Ludger van Bebber stellen den neuen Flugplan vor.

Colm O' Shea, Marketing Manager bei Ryanair (li.) und Weezes Flughafen-Chef Ludger van Bebber stellen den neuen Flugplan vor.

Foto: Gerhard Seybert

Mindestens 36 Strecken wird Ryanair im Sommer 2015 anbieten, etwa ebenso viele wie im gerade auslaufenden Sommerflugplan. Die irische Fluggesellschaft Ryanair hatte gestern zum Airport Weeze eingeladen, um fünf neue Destinationen anzukündigen.

Alle hat es allerdings ab Weeze schon gegeben: Agadir in Marokko, Bydgoszcz (Bromberg) in Polen, Schwedens Hauptstadt Stockholm, Växjo im Süden Schwedens und Tallinn, Estlands Hauptstadt, waren Opfer des Streichkonzerts zu Beginn des Jahres geworden. Im Winterflugplan sind sie vertreten und werden auch im Sommer 2015 angeboten. Colm O'Shea, neuer Marketingleiter für Deutschland, stellte zudem einige weitere Ziele in Aussicht, die Ende Oktober veröffentlicht werden könnten. Dafür wird wohl das eine oder andere Ziel, das für den Winter noch buchbar ist, für die warme Jahreszeit gestrichen.

270 Flüge in der Woche, 1,75 Millionen prognostizierte Passagiere, rund 1000 Arbeitsplätze am Flughafen - das sind die Zahlen, mit denen Ludger van Bebber zum gegenwärtigen Zeitpunkt umgehen muss. "Mit der Anzahl der Flüge können wir nicht zufrieden sein, mit der betriebswirtschaftlichen Situation hingegen schon", erklärte er. Die (für den Airport günstigere) Grundstücksbewertung aus dem vorigen Jahr und die Stundung der Kreditzinsen durch den Kreis eingerechnet, erwarte er für dieses Jahr eine "schwarze Null". Ebenso sieht van Bebber die Lage für 2015.

Danach jedoch rechnet er mit spürbarem Aufwind, denn dann verfügt Ryanair über deutlich mehr Maschinen und wird, so nimmt van Bebber an, auch Weeze mehr Verbindungen zukommen lassen. Mit konkreten Prognosen hielt sich O'Shea zurück, nickte aber immer wieder zustimmend. Soviel ist bekannt: Ryanair hat 175 Boeings vom Typ 737-800 bestellt und zudem 100 größere, neu entwickelte und Sprit sparende "Max 200". Bis alle ausgeliefert sind, vergehen noch einige Jahre; Weeze hofft, in der Entwicklung der Airline weiter eine bedeutende Rolle zu spielen.

Für die am Niederrhein Verantwortlichen sehr wichtig: Deutlich früher als in den vergangenen Jahren können Reisende nun ihre nächsten Urlaube planen. "Es war nicht leicht, Ryanair davon zu überzeugen, dass die Deutschen gerne früh buchen und sich vielleicht schon für ein Angebot eines Mitbewerbers entschieden haben, wenn der Ryanair-Flugplan erst im November herauskommt", so van Bebber. Nun habe endlich ein Umdenken stattgefunden - ebenso wie beim Thema Kundenfreundlichkeit. "Seit es die Sitzplatzzuweisung gibt und die Fluggäste ein zweites Handgepäck mitnehmen dürfen, läuft bei uns alles deutlich entspannter ab", sagt Weezes Flughafen-Chef.

Bleibt die Sorge, dass der grenznahe Airport, der heftig unter der nationalen Ticketsteuer zu leiden hat, künftig auch noch durch eine Pkw-Maut belastet wird. Immer unter der Voraussetzung, dass die Rahmenbedingungen nicht noch schlechter werden, erwartet Weeze zwei Millionen Passagiere im Jahr 2016 und 2,5 Millionen mittelfristig.

(RP)
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