Kevelaer Alsmann begeistert die Zuhörer im Bühnenhaus

Kevelaer · Im ausverkauften Konzert- und Bühnenhaus gastierten auf Einladung des Kulturbüros Niederrhein Götz Alsmann und Band mit ihrem Programm "...in Rom". Der Multi-Instrumentalist, Entertainer, Bandleader und Gründer einiger Folk- und Jazz-Clubs lud er das Publikum zu einer musikalischen Expedition in die Welt des italienischen Schlagers der 50er und 60er Jahre. Mit "Sag' mir quando" eröffnete Alsmann unvermittelt seinen römischen Abend mit einem Schlager, den Caterina Valente 1962 in Deutschland bekannt gemacht hat. Mit dem ihr eigenen Sound von Piano, Xylophon und Percussion vermittelte die Band einen unvergleichlichen Bossa-Nova-Style. Kevelaer bezeichnete Alsmann in seiner rhetorisch geschliffenen und hintergründigen Moderation als einen "Höhepunkt" seiner diesjährigen Konzerttournee.

 Götz Alsmann und seine Musiker luden die Besucher zu einem römischen Abend ein.

Götz Alsmann und seine Musiker luden die Besucher zu einem römischen Abend ein.

Foto: jkn

Er schwärmte von dem seit 1951 bestehenden Schlagerfestival von San Remo, das bis heute in der Lage ist, die Menschen zu begeistern und bei der "Fernsehübertragung das öffentliche Leben ersterben zu lassen". Luigi Leone, ein Eiscafé-Besitzer und Freund aus seiner Münsteraner Zeit, hatte Alsmann bei der Auswahl der Stücke beraten, so dass er die "größten Granaten und Knüller" italienischer Canzone-Klassiker, Chansons und Evergreens in dem ihm eigenen Swing, in lateinamerikanischen Rhythmen und als individuelle Balladen präsentierte. Es dominierte der Jazz in den zum Teil freien, originellen Arrangements, in denen sich seine Musiker Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Paulicks (Percussion), Ingo Senst (Kontrabass) und Altfrid Maria Zickig (Vibraphon, Xylophon, Trompete) und Alsmann gesangmäßig am Flügel, an der Mandoline und auf der Ukulele solistisch entfalten konnten.

Das Publikum belohnte die Einlagen mit spontanem Applaus, und ganz offensichtlich genoss Alsmann selbstbewusst den Beifall mit "Mille grazie!". Aus Rocco Granatas Millionenseller "Marina" aus dem Jahr 1959 entwickelte sich ein flotter Rumba auf Marimba und Klavier mit effektvoller Percussion-Begleitung. Mit mal samtener, mal rauer Stimme und antreibenden Arrangements interpretierte der promovierte Musikexperte die Schätze vergangener Zeit. Er trieb, wie er selbst sagte, seinen "Schabernack" mit dem Publikum, leicht, aber nie seicht, dabei stets mit künstlerischem Anspruch und souveräner Seriosität.

"Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt" war an diesem Abend die letzte Zugabe, mit der die begeisterten Zuhörer die Melodie singend oder summend in die Nacht trugen.

(usp)
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