Kevelaer Alt Derp: Nächste Generation steht bereit

Kevelaer · Michaela und Karl-Heinz Hornbergs haben das wunderschöne Restaurant am Roermonder Platz gekauft. Sohn Kevin packt schon kräftig mit an und will irgendwann einsteigen. Es gibt schon Ideen für ein weiteres Lokal im ersten Stock.

 Gastronomen-Familie: Stolz präsentieren Karl-Heinz, Michaela und Kevin Hornbergs einen der besonders lange abgehangenen Rindfleisch-Brocken, für die Alt Derp - Haus Stassen weit über die Grenzen des Niederrheins hinweg bekannt ist.

Gastronomen-Familie: Stolz präsentieren Karl-Heinz, Michaela und Kevin Hornbergs einen der besonders lange abgehangenen Rindfleisch-Brocken, für die Alt Derp - Haus Stassen weit über die Grenzen des Niederrheins hinweg bekannt ist.

Foto: Gerhard Seybert

Immer wieder Geld in ein Objekt stecken, das ihnen nicht gehört? Das nur gepachtet ist? Für Karl-Heinz "Kalli" Hornbergs und Ehefrau Michaela stand schon seit längerem fest, dass sie das traditionsreiche Gebäude Alt Derp - Haus Stassen in Kevelaer kaufen wollten. Jenes Haus, dessen Fassade fast in jedem TV-Bericht über Kevelaer gezeigt wird. Und wo Feinschmecker sich das Dry-aged-Beef, also ein besonders lange abgehangenes Rindfleisch, munden lassen. Jetzt also gehört das Objekt dem Gastronomen-Paar, das sich zwar über den Kaufpreis ausschweigt. Das aber ansonsten schon genau weiß, wie es mit dem Lokal weitergehen soll.

 Mutter Michaela Hornbergs in ihrem "Reich". Sie hat ihren festen Platz an der Theke und koordiniert von hier aus den Service.

Mutter Michaela Hornbergs in ihrem "Reich". Sie hat ihren festen Platz an der Theke und koordiniert von hier aus den Service.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Betriebes stellt jetzt schon Sohn Kevin dar. Der angehende Gaesdonk-Abiturient hat sich nämlich längst entschieden, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten. "Das war auch der Grund, warum wir jetzt noch einmal einen Vorstoß für den Erwerb des Objektes gegenüber der Erbengemeinschaft unternommen haben", erklärt der Chef gegenüber der RP. Denn in absehbarer Zukunft will der 18-jährige Filius ins Geschäft einsteigen - nachdem er seine Kochlehre absolviert hat.

 Gastronomen-Familie: Stolz präsentieren Karl-Heinz, Michaela und Kevin Hornbergs einen der besonders lange abgehangenen Rindfleisch-Brocken, für die Alt Derp - Haus Stassen weit über die Grenzen des Niederrheins hinweg bekannt ist.

Gastronomen-Familie: Stolz präsentieren Karl-Heinz, Michaela und Kevin Hornbergs einen der besonders lange abgehangenen Rindfleisch-Brocken, für die Alt Derp - Haus Stassen weit über die Grenzen des Niederrheins hinweg bekannt ist.

Foto: Gerhard Seybert

Nach ersten Gastro-Versuchen an der Kaffeemaschine im elterlichen Lokal hilft er mittlerweile oft am Wochenende mit - sei es im Service oder beim Schnibbeln in der Küche. Und wissbegierig ist er auch: "Bei Auslandsaufenthalten in Barcelona habe ich mir angeschaut, wie man richtig leckere Tapas zubereitet. Und was die Garküchen auf den Straßen von Los Angeles und New York auf die Teller zaubern, ist einfach unglaublich", ist Kevin lukullischen Genüssen gegenüber weltweit offen. Auch mit asiatischen Einflüssen hat er sich schon auseinandergesetzt. Logisch.

Kein Wunder, dass die Eltern ihren Sohn fast schon fest eingeplant haben. Dann nämlich, wenn im ersten Stock ein weiteres Lokal im Alt Derp eröffnet werden könnte. Die dorthin führende alte Holztreppe soll nämlich schon bald in neuem Glanz erstrahlen. Und dann könnten dort oben irgendwann Gäste wie auf einer Galerie sitzen - mit Blick nach unten auf das dortige Geschehen, aber eben auch mit Blick auf Kevelaer. "Das soll mal das Reich von Kevin werden", erklärt der Besitzer, der bekanntlich immer mit neuen Ideen um die Ecke kommt. Dazu zählt auch die Fläche auf einem Anbau an der Ecke Bahnstraße. "Hier könnte man doch einen wunderschönen Wintergarten drauf setzen. Die Gäste könnten den Blick auf die St.-Antonius-Kirche genießen", so der Chef weiter. Womit auch klar wird, dass die Zeichen nach dem Kauf auf Expansion stehen. Mit einem zweiten Lokal sowie weiteren Sitzflächen würden nämlich die im Winter wegfallenden Plätze vor dem Lokal locker kompensiert.

Auch über den Denkmalschutz hat sich das Paar bereits informiert. Der gilt nämlich nur für die Fassade des Objektes, so dass im Innern durchaus Veränderungen baulicher Art genehmigungsfähig sein sollen. Beispielsweise würde für das zweite Lokal im ersten Stock auch Platz für eine zusätzliche Küche notwendig, die über der unteren platziert werden könnte. Sie bräuchte quasi nur an das bestehende System angeschlossen werden, was beispielsweise die Abluft angeht. Wobei man sicher sein darf, dass der quirlige Gastronom noch weitere Ideen im Köcher hat. Die er aber noch für sich behält. Erst mal.

(RP)
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