Kevelaer Altes Möbellager: Politik diskutiert über Nutzung

Kevelaer · Gestern Abend im Nierspark-Ausschuss: Konzepte für Gebäude am Holländer See in Geldern vorgestellt. Es läuft auf eine Eventhalle oder einen Getränkemarkt hinaus. Verwaltung muss nun Zahlen liefern.

 Was wird aus dem alten Möbellager in Geldern am Holländer See? Diese Frage erörterte gestern die Politik.

Was wird aus dem alten Möbellager in Geldern am Holländer See? Diese Frage erörterte gestern die Politik.

Foto: gerhard seybert

Erstaunlich, wie viel Öffentlichkeit ein Gebäude in den vergangenen Monaten erfahren hat, das weder Politik noch Investoren zuvor auf der Rechnung hatten. Die Rede ist vom alten Möbellager am Holländer See, wo sich seit dem Vorstoß von Bürgermeister Ulrich Janssen, der dort eine Eventhalle mit "Seven"-Nachfolge-Disco ins Gespräch brachte, viele Politiker und Investoren Gedanken um die Weiternutzung machen. Die wurden gestern im Ausschuss für die Entwicklung des Niersparks diskutiert. Und die könnten teilweise nicht viel gegensätzlicher sein.

Da steht laut Verwaltung beispielsweise ein Gelderner Kaufinteressent Gewehr bei Fuß, der dort eine Wohnung sowie ein Restaurant/Café mit direktem Zugang zu einem anzusiedelndem Sportstudio errichten möchte. Weitere Räume könnten für Yoga und Pilates, aber auch für Physiotherapie eingerichtet werden. Sogar eine Kletterwand sowie ein Biergarten im Innenhof sind angedacht. Außerdem soll die gesamte Anlage alten- und behindertengerecht sein. Sport und Freizeit sollen auch mit den Angeboten des Gelderlandstadions und des Holländer Sees kombiniert werden.

Gleich zwei Interessenten wollen auf der Fläche einen Getränkemarkt errichten. Bei beiden Unternehmen handelt es sich um Gelderner Firmen, die entweder ihren Standort verändern wollen oder am jetzigen Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten besitzen.

Vorschlag Nummer drei ist bereits im Februar im Ausschuss diskutiert worden. Dabei wurde über einen Interessenten berichtet, der eine stationäre Wohngemeinschaft im Sinne einer Pflege-Einrichtung realisieren möchte. 24 Personen könnten dort Hilfe erhalten.

Unter dem Titel "Freizeitangebote und gemeinwirtschaftliche Nutzung" firmiert Vorschlag Nummer vier. Er beinhaltet die bereits oben erwähnte Skater- und Eventhalle inklusive Disco oder Musikkneipe. Dabei böte sich eine Zusammenarbeit mit dem "Geldernsein"-Festival wegen ähnlicher Zielgruppen oder aber auch dem Pfadfinderlager, beides am Holländer See, durchaus an. In einem weiteren Denkmodell könnte auch die DLRG hier ein neues, dauerhaftes Zuhause finden.

Als letzten Vorschlag bringt die Verwaltung selbst ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Löschgruppe Baersdonk ins Spiel. Dies könnte laut Feuerwehrbedarfsplan, den die Kommunen zum Schutz der Bürger im Brandfall erfüllen müssen, notwendig werden. Laut Verwaltung erhielten die Kameraden dann nicht nur ein vernünftiges, neues Zuhause. Sondern es würden auch die Bewohner des Niersparks sowie in Pont, Hartefeld, Walbeck und Vernum vom schnelleren Eintreffen im Ernstfall profitieren. Möglich macht dies die Lage jenseits der Gleise - von der Innenstadt aus gesehen. Bei dieser Konstellation wäre auch Platz genug für die DLRG.

Letztendlich einigte sich der Ausschuss, dass die Verwaltung die Varianten "Getränkemarkt" und "Eventhalle" auf ihre Machbarkeit und Finanzierbarkeit prüfen soll.

(RP)
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