Kevelaer Anna Molderings macht Wettens Schule fit

Kevelaer · Die 35-Jährige ist die neue Grundschulleiterin im Ort. Ihre Ziele für die Kinder drehen sich um Computer und um Bewegung.

 Auch Grundschulen sind im digitalen Zeitalter. Anne Molderings mit einem der Laptops, die die Schüler jetzt schon im Unterricht nutzen.

Auch Grundschulen sind im digitalen Zeitalter. Anne Molderings mit einem der Laptops, die die Schüler jetzt schon im Unterricht nutzen.

Foto: Evers

Zwei Dinge hat die Wettener Grundschule sich vorgenommen. Erstens: digitaler werden, mehr Computertechnologie in die Klassen. Zweitens: bewegter werden, mehr Elan für die Kinder. Hinter beidem steht mitsamt dem ganzen Kollegium die neue Schulleiterin, Anna Molderings.

Wobei: So ganz "neu" ist sie nicht, sie hat den Posten zum Beginn des Schuljahres übernommen - ein nahtloser Übergang nach ihrer Vorgängerin Marlies Hansen. Aber erst heute ist ihre offizielle Begrüßung im Amt durch den Bürgermeister.

Anna Molderings ist 35 Jahre alt, wohnt in Geldern-Kapellen, ist verheiratet und Mutter eines vierjährigen Sohnes. Seit etwa drei Jahren ist sie Lehrerin im Wettener Kollegium. Ihre Fächer nach Studium und Zusatz-Qualifikationen: Deutsch, Mathe, Sport und Englisch.

Im Zuge des neuen Medienkonzepts für die Schule hat sie unter anderem die Installation von interaktiven elektronischen Tafeln, "Smartbords", beantragt. Sie hofft, dass im nächsten Schuljahr schon welche angebracht werden. Die Kinder seien oft schon mit beachtlichem Vorwissen unterwegs: "Die kennen sich mit Computern, i-Pads, Laptops, Handys teilweise schon sehr gut aus", so Molderings. Aber das gehört nun mal zur Gegenwart und damit in den Unterricht, meint sie.

Eine Kehrseite der Medaille: Die Kleinen bewegen sich - unter anderem auch durch mehr Beschäftigung mit elektronischem Spielzeug - oft weniger als früher. Als "gesunde und bewegte Schule" will die Wettener Einrichtung dagegen steuern. Sie macht mit beim Projekt "Fit 4 Future". Bei dem geht es im Wesentlichen darum, Bewegung und Entspannung, Konzentrationsübungen und Wissen über gutes Essen in den Schulalltag einzubauen. Die Lehrer haben schon mit Fortbildungen begonnen.

Damit wird ein "Schwerpunkt" der Schule verlagert. Bislang war ihr Leitbild nämlich sehr stark musisch geprägt, zum Beispiel durch Theater und musikalische Bildung.

Anna Molderings hat sich zwei Jahre lang mit Weiterbildungen und intensiver Einarbeitung durch ihre Vorgängerin darauf vorbereitet, sich auf ihre heutige Stelle zu bewerben. Sie wusste, dass ihr die Aufgabe liegen würde, denn sie hatte bereits Erfahrungen auf der Leitungsebene gesammelt.

Vor ihrer Elternzeit hat sie an einer Grundschule in Grefrath gearbeitet und dort in einem dreiköpfigen Team die Leitung übernommen. Das war in einer schwierigen Phase: Ihre Schule wurde mit einer anderen zusammengelegt. "Es war schon eine Herausforderung", sagt Molderings. Aber danach wusste sie: "Alles klar, es hat geklappt. Es hat auch Spaß gemacht." Personalmanagement, Arbeit an der Schulentwicklung - das hat ihr gefallen. Und in Wetten traf sie auf ein motiviertes Kollegium - da passte alles.

Was Anna Molderings an ihrem Beruf als Lehrerin ganz allgemein liebt: "Der enge Bezug zu den Schülern, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern", sagt sie. Manche Kinder haben eine "heile Welt" in ihren Elternhäusern, andere bringen Probleme mit, es gibt Hochbegabte und welche, denen das Lernen weniger liegt. "Das ist eine Herausforderung, die ich interessant finde."

Als Schulleiterin steht in ihrem privaten Stundenplan mehr Verwaltungsarbeit als Unterricht. Deshalb findet sie es nicht unangenehm, dass die Wettener Schule recht klein ist: Pro Jahrgang gibt es nur eine Klasse, insgesamt 96 Kinder. "Ich kann dadurch, dass die Schule nicht so groß ist, mit wenigen Stunden noch in vielen Klassen sein", sagt sie. So kann sie weiterhin jedes Kind kennen und wissen, "um wen es geht, wenn Namen fallen". Obwohl sie sich gleichzeitig natürlich über die steigenden Schülerzahlen freut.

(RP)
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