Spionage-Vorwürfe: Haftbefehl gegen Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat erlassen
EILMELDUNG
Spionage-Vorwürfe: Haftbefehl gegen Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat erlassen

Kevelaer/ Kleve Anwalt: Von Drogen-Schmuggel nichts gewusst

Kevelaer · Der Kevelaerer Unternehmer, der verdächtigt wird, mit drei weiteren Personen Drogen im großen Stil geschmuggelt zu haben, will von den Rauschgift-Lieferungen nichts gewusst haben. Der Klever Anwalt Harald Gruhn erklärte einem Bericht zufolge, dass sein Mandant immer an lukrative und legale Geschäfte geglaubt habe.

Drei Tonnen Marihuana entdeckt
10 Bilder

Drei Tonnen Marihuana entdeckt

10 Bilder
Foto: Zoll Essen

Die Zollfahndung Essen hatte monatelang gegen eine deutsch-niederländische Schmugglerbande ermittelt. Dabei stellten die Beamten im Dezember drei Tonnen Marihuana in einem Container im Hafen von Antwerpen sicher. Festgenommen wurden vier Männer. Einer von ihnen ist der 49-jährige Unternehmer, der von dem Klever Anwalt vertreten wird.

Der 49-Jährige soll nach Behördenangaben mindestens seit 2012 Rauschgift geschmuggelt haben. Ob er in den Jahren zuvor bereits Drogen eingeführt habe, müsse man noch prüfen, hieß es. Den vier Beschuldigten drohen langjährige Haftstrafen. Bei den Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftshäuser der Inhaftierten wurden sechsstellige Geldbeträge und extrem hohe Sachwerte wie etwa Uhren gefunden. Nach Informationen unserer Redaktion hat offenbar selbst die Verwandtschaft des Kevelaerers nichts von dem vermuteten kriminellen Nebenerwerb gewusst. Bis zuletzt hatten auch Freunde stets beteuert, dass der Unternehmer in den Fällen höchstens naiv gewesen sei. Sie erklärten noch in der vergangenen Woche, man gehe davon aus, dass nichts an den Beschuldigungen dran sei. "Er ist immer noch unser Freund", hieß es. In der Nachbarschaft galt der jetzt Inhaftierte als angenehm und umgänglich.

Die Ermittler können nachvollziehen, dass selbst das nähere Umfeld von dem möglichen Drogenschmuggel nichts mitbekommen hat. Die Verflechtungen innerhalb der Firmen seien so extrem gewesen, dass man zu dem Schluss kommen könne, der Kevelaerer sei beruflich einfach nur sehr aktiv und dadurch auch äußerst erfolgreich.

3,5 Tonnen Marihuana sichergestellt
7 Bilder

3,5 Tonnen Marihuana sichergestellt

7 Bilder
Foto: Polizei

Der 49-Jährige soll an den ersten Geschäften der Bande beteiligt gewesen sein, als diese Grundstoffe einführte, die noch nicht auf der Überwachungsliste standen. Große Ladungen von 100 Kilogramm und mehr wurden ordnungsgemäß angemeldet und nach Deutschland transportiert. In kleinen Mengen ging die Ware dann unter anderem auch in die Niederlande. Dieser damals noch legal eingeführte Stoff diene allein zur Herstellung von synthetischen Drogen (Amphetamine, Ecstasy), so ein Behördensprecher. Die Substanzen wurden ebenfalls nach England geliefert. Bei einem versuchten Rauschgiftschmuggel sei ein Lkw-Fahrer festgenommen worden, so ein Informant. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen ist einer der Fahrer für seine Drogen-Tour zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. In England sind die Strafen für Drogendelikte extrem hoch.

Im Zusammenhang soll auch ein größerer Einsatz stehen, den es vor einigen Jahren im ehemaligen Kalkarer Schlachthof gegeben hat.

(pej)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort