Kevelaer Asyl: Grüne wollen mehr Hausmeister-Stellen

Kevelaer · Kaum ist Dr. Dominik Pichler als neuer Bürgermeister gewählt, ist bereits der erste Antrag an ihn eingegangen. Die Grünen beantragen, zwei zusätzliche Hausmeisterstellen einzurichten, die für die Flüchtlingsunterkünfte zuständig sind. Wie berichtet, sind auch in der Marienstadt zahlreiche Asylsuchende untergebracht, inzwischen mehr als 300.

"Die mit diesen Aufgaben betreuten Mitarbeiter arbeiten an der Leistungsgrenze, der derzeitige Personalschlüssel ist auf diese große Anzahl von Flüchtlingen nicht ausgelegt", so Grünen-Sprecher Heinz-Peter Angenendt in dem Antrag. In der schlimmsten Phase des Balkankrieges, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, habe es in Kevelaer sechs Hausmeister für eine 24-Stunden Betreuung der Flüchtlingsunterkünfte gegeben. "Wahrscheinlich waren es damals deutlich weniger als 300 Flüchtlinge. Heute gibt es zwei Hausmeister mit jeweils einer halben Stelle als Festanstellung und eine halbe Hausmeisterstelle, übergangsweise."

Aktuell sei die Erweiterung der bestehenden Flüchtlingsunterkunft an der Ladestraße um vier Wohneinheiten beschlossen worden. Auch Turnhallen seien in Anspruch genommen worden, um Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu geben. Zusätzlich wurden Räume am Hoogeweg angemietet, um Flüchtlinge unterzubringen. "Durch die Vielzahl der auch in den Ortschaften eingerichteten Unterkünften sind Fahrtzeiten erforderlich, die Zeit kosten. Eine Planung zur Unterbringung der Menschen ist schlechterdings unmöglich, weil die Flüchtlinge von jetzt auf gleich vor der Tür stehen", so Angenendt in dem Antrag weiter. Es gebe bereits Anzeichen für eine "Vermüllung der Unterkünfte". Keiner habe die Zeit, die Flüchtlinge anzuleiten und zu informieren, wie in Kevelaer die Müllentsorgung funktioniere. Es fehle einfach Zeit und Men-Power. "Ehrenamtler berichten von schlechten hygienischen Verhältnissen. Es gibt Überlegungen, ein Putzseminar mit den jungen Männern zu veranstalten, um ihnen zu vermitteln, dass auch Männer putzen können", schreibt Angenendt. Der Kammerjäger habe bereits zu tun.

Dass es auch anders gehe, sei in einem anderen Kevelaerer Flüchtlingsheim zu sehen. Dort seien die Verhältnisse vorbildlich. Das liegt offenbar am Personal: "Dort kümmert sich ein Mann intensiv und verantwortlich um die Bewohner und gibt klare Anweisungen."

Das sei wichtig. Denn aus einschlägigen Kreisen würden bereits erste Stimmen laut, die die "Zustände" bei Flüchtlingsheimen, drinnen wie draußen kritisierten.

Die Stadt Geldern habe kürzlich zwei solcher Stellen ausgeschrieben. "Damit die Stadtverwaltung bei dem sensiblen Thema Flüchtlinge die Lage kontrolliert und im Griff behält, braucht es sofort und unbedingt zwei zusätzliche Hausmeisterstellen", meint Angenendt. Die Stellen könnten auch befristet sein.

(zel)
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