Kevelaer Ausgezeichnetes Marketing

Kevelaer · Dass am Ende ordentlich überzogen wurde, störte keinen. Der Abend mit den Preisträgern in Kevelaer war eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Sache.

 Preisträger und Ehrengäste mit Bürgermeister Dominik Pichler waren nach der Veranstaltung bestens gelaunt.

Preisträger und Ehrengäste mit Bürgermeister Dominik Pichler waren nach der Veranstaltung bestens gelaunt.

Foto: Evers

Die wichtigste Frage blieb am Ende offen: Warum fressen Pferde keinen Gurkensalat? Mit diesem ungewöhnlichen Zitat von Telefonpionier Philipp Reis startete Gastredner Prof. Key Pousttchi in seinen Vortrag und nahm die Besucher mit auf einen komplexen Ausflug in die Welt von Big Data und Handy. Mancher wird nachher vielleicht die ein oder andere App von seinem Smartphone gelöscht haben, nachdem Pousttchi eindrucksvoll gezeigt hatte, worauf die Datenkraken überall Zugriff haben.

Dass das Handy allgegenwärtig ist, war bereits bei der Begrüßung durch Bürgermeister Dominik Pichler unüberhörbar. Dessen launige Ansage unterbrachen nämlich immer wieder seltsame Brummgeräusche aus der Lautsprecheranlage, bis der Verwaltungschef sein Handy aus der Tasche zog und an die Seite legte. "Ich war das nicht", beteuerte er. Die Brummgeräusche auf jeden Fall waren weg.

 Samira Szabowski, Julia Loosen und Christine Maas (v.l.) unterstützten die Band "Universum".

Samira Szabowski, Julia Loosen und Christine Maas (v.l.) unterstützten die Band "Universum".

Foto: Latzel

Pichler schlug einen weiten Bogen von den irischen Landfahrern zur Wirtschaft in Kevelaer. Die Iren hätten die Medien beherrscht, vieles sei da aufgebauscht und schlimmer dargestellt worden, als es wirklich war. "Die Iren waren lästig, aber nicht gefährlich", stellte Pichler fest. Aber in Deutschland werde derzeit offenbar immer ein Klima der Angst erzeugt. Aber eben das lähme unternehmerischen Erfolg. Daher gratulierte er der Kevelaerer Wirtschaft ausdrücklich zu ihrem Mut, ohne Angst an die Aufgaben zu gehen.

Eben das habe sich ausgezahlt. Das machte Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns auch an Daten fest. 7514 Arbeitsplätze gibt es in Kevelaer, so viele wie noch nie. Zudem sprudeln die Gewerbesteuern. Drei Beispiele für die florierende Wirtschaft der Marienstadt wurden an dem Abend ausgezeichnet. Landhausmode Biesemann hat sich auch in schwierigen Zeiten am Markt behauptet und profitiert jetzt vom Boom der Oktoberfeste auch am Niederrhein. Die Firma Xantec "vom Rande der Republik", wie Moderator Christoph Kepser den Ortsteil Kervenheim scherzhaft nannte, agiert inzwischen weltweit, und das Restaurant "Herr Lehmann" setzt mit einem neuen mutigen Konzept Akzente im Kevelaerer Gastronomiebereich. In kurzen Filmen bekamen die Besucher einen kleinen Eindruck der drei Preisträger.

 Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns mit Sohn Tim und Ehefrau Gisela sowie Heike Jahn und Jörg Blumenkemper (v.l.).

Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns mit Sohn Tim und Ehefrau Gisela sowie Heike Jahn und Jörg Blumenkemper (v.l.).

Foto: Latzel

Vom Können des vierten Preisträgers konnten sich alle den ganzen Abend über überzeugen. Karl Timmermann stand in wechselnden Besetzungen mit seiner Band "Universum" auf der Bühne und gestaltete den unterhaltsamen Abend musikalisch.

Der war nach dem offiziellen Teil noch lange nicht zu Ende, als sich die Gäste anschließend zum lockeren Austausch im Foyer des Bühnenhauses trafen.

 Strahlend: Helga Opgenoorth und Laura Biesemann von Landmoden Biesemann.

Strahlend: Helga Opgenoorth und Laura Biesemann von Landmoden Biesemann.

Foto: Latzek
 Lachender Ehrenpreisträger: Karl Timmermann mit Sabine Augustin und Adelheid Ackermann.

Lachender Ehrenpreisträger: Karl Timmermann mit Sabine Augustin und Adelheid Ackermann.

Foto: Latzel
 Der Saal im Konzert- und Bühnenhaus war auch bei der 30. Auflage des Marketingpreises komplett gefüllt.

Der Saal im Konzert- und Bühnenhaus war auch bei der 30. Auflage des Marketingpreises komplett gefüllt.

Foto: EVers

Und mancher Gast wird dann sicher auch schnell noch gegoogelt haben, was es mit dem Zitat "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" denn auf sich hatte. Das war der erste Satz, den Reis einst über seinen Fernsprecher sendete. Warum das Pferd den Salat nicht mag, ist allerdings bis heute offen.

(zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort