Weeze Bagger bereit für Bürgerwindrad

Weeze · Der Rat hat entschieden: Die Bürgerwindräder in Weeze werden als Stiftungsmodell geführt. Damit sollen soziale Projekte in der Stadt gefördert werden.

Weeze: Bagger bereit für Bürgerwindrad
Foto: Windreich

Als die Planungen für neue Windräder in Weeze starteten, war eine Sache allen Beteiligten wichtig: Auch die Bürger sollten am Ertrag der Windenergie beteiligt werden - der Mehrwert quasi vor Ort bleiben, wie es so schön heißt. Geplant war, ein großes Windrad im Höchster Feld als Bürgeranlage zu errichten. Wie berichtet, gab es keine Genehmigung, und die Verantwortlichen konzipierten kurzerhand um. Jetzt sollen später zwei Anlagen aus dem Bereich Baaler Bruch Bürgerwind produzieren. Die Arbeiten für die fünf Windräder haben jetzt begonnen. Die Bagger haben erste Baugruben angelegt. Der Fundamentausbau ist gestartet. Im Sommer wird dann der konkrete Aufbau der Windanlagen beginnen.

Der Strom, den die beiden größten Windmühlen liefern, soll in eine Stiftung fließen. Das war Wunsch der Bürger gewesen, denen das Modell bei einer Infoveranstaltung vorgestellt worden war. Diesem Votum schloss sich der Rat an. "Es ist schön, dass sich die Bürger für dieses Modell entschieden haben, denn so profitiert im Endeffekt ganz Weeze vom Ertrag der Anlagen", sagt Bürgermeister Ulrich Francken. Die Stiftung, in die das Geld fließen soll, wird gerade gegründet. Beteiligt daran sind, wie berichtet, die beiden Häuser Wissen und Kalbeck, die als Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft Bauherr der Anlage sind. Die Häuser haben sich dazu verpflichtet, die Pachterlöse in die Stiftung abzuführen. Hinzu kommt dann noch der Ertrag, den die beiden Bürgerwindräder erwirtschaften. Der feste Pachtbetrag liegt im fünfstelligen Bereich pro Jahr, das Geld aus den Windmühlen hängt davon ab, wie kräftig der Wind bläst.

 Die ersten Arbeiten im Baaler Bruch haben bereits begonnen. Hier sollen insgesamt fünf Anlagen entstehen. Zwei davon sind Bürgerwindräder. Der Erlös fließt in eine Stiftung zur Unterstützung sozialer Projekte in Weeze.

Die ersten Arbeiten im Baaler Bruch haben bereits begonnen. Hier sollen insgesamt fünf Anlagen entstehen. Zwei davon sind Bürgerwindräder. Der Erlös fließt in eine Stiftung zur Unterstützung sozialer Projekte in Weeze.

Foto: Maren Dudek

CDU-Fraktions-Chef Guido Gleißner ist es wichtig, zu betonen, dass beim Thema "Windkraft" alles offen und transparent abgelaufen sei. "Hier ist nichts im stillen Kämmerlein entschieden worden. Wir haben die Bürger beteiligt und mit dem Stiftungsmodell auch ihrem Wunsch entsprochen", sagt er. Mit der Stiftung hole man das Beste für die Bürger in Weeze heraus. Gleißner ist sicher: "Bei der Windenergie ist hier alles rund gelaufen."

Während es im Baaler Bruch noch dauern wird, bis dort etwas von Windrädern zu sehen ist, stehen die vier Anlagen im Kalbecker Forst bereits. Am Netz sind sie allerdings noch nicht. "Hier läuft momentan der aufwändige Innenausbau, bei dem unter anderem auch die Verkabelung installiert wird", erläutert Frank Dudek, Geschäftsführer der Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft. In etwa vier bis sechs Wochen sollen die Windräder dann erstmals in Betrieb gehen.

Die Anlagen in Kalbeck sind echte Riesen und erreichen eine Höhe von insgesamt bis zu 200 Metern. Die Räder im Baaler Bruch sind mit durchschnittlich 140 Metern erheblich kleiner. Das liegt an den Auflagen durch die Flugsicherung.

(RP)
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