Kevelaer Bald Workshop zum Peter-Plümpe-Platz

Kevelaer · Kevelaer will ähnlich wie die Nachbargemeinde Weeze ein integriertes Handlungskonzept erstellen. Vertreter eines Planungsbüros stellte die ersten Schritte vor. Straßen, Handel, Wallfahrt, Bildung und Gesundheit sind wichtige Themen.

 Bislang ist der Peter-Plümpe-Platz vor dem historischen Rathaus und dem Verwaltungsgebäude auf der anderen Seite nur ein Parkplatz. Das soll sich ändern.

Bislang ist der Peter-Plümpe-Platz vor dem historischen Rathaus und dem Verwaltungsgebäude auf der anderen Seite nur ein Parkplatz. Das soll sich ändern.

Foto: Privat

Das in Kevelaer ansässige Büro "StadtUmBau" bereitet die Teilnahme der Stadt am "Integrierten städtebaulichen Handlungskonzept" vor. Während zum Beispiel Weeze die zugesagten Mittel schon ausgibt, muss sich die Marienstadt erst um die Berücksichtigung bewerben. Und zwar schnell, wie Peter Hardt, Geschäftsführer von StadtUmBau, anmahnte. Denn der Projektraum betrifft die Jahre 2015 bis 2020. Wenn Kevelaer dabei sein will, muss es die Voraussetzungen schnell schaffen. Darüber informierte Hardt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung.

Kommunen, die sich für die Teilnahme entscheiden, können erhebliche Fördermittel abschöpfen. Allerdings nur dann, wenn sie bereit sind, selbst ihren Teil der notwendigen Investitionen aufzubringen. Und das bewog zum Beispiel Brigitte Middeldorf (SPD), an die "klamme Haushaltslage" zu erinnern. Sie wollte wissen, ob nicht die Gefahr bestehe, dass die Stadt zwar Planungskosten habe, dann aber doch nicht berücksichtigt werde. Oder sich die gewünschten Projekte einfach nicht leisten könne.

"Deswegen auf die Entwicklung der Innenstadt zu verzichten, wäre aber die falsche Entscheidung", fand Jürgen Aben (CDU). So sieht das auch Bürgermeister Axel Stibi, der daran erinnerte, dass ein Handlungskonzept inzwischen "verpflichtende Grundlage für jegliche Städtebauförderung" ist. Geld vom Land gibt es nur noch für Maßnahmenpakete, nicht für einzelne Vorhaben. Denn die Projekte sollen ja der Stadt insgesamt und ihren Bürgern sicht- und spürbar zugute kommen.

Stadtplaner Hardt versprach, dass das Thema Handlungskonzept "keine Never-Ending-Story" werde; wenn Kevelaer die Zusage bekomme, werde es zügig vorangehen. Noch im Dezember soll ein erster Workshop stattfinden, bei dem über den Peter-Plümpe-Platz gesprochen werden solle. Denn der ist eine der wichtigsten Entwicklungsflächen innerhalb der Kevelaerer Innenstadt. Und steht auch unabhängig vom Handlungskonzept zur Überplanung an.

Vieles soll kritisch in den Blick genommen werden: die Situation des Einkaufens, das Parken, überhaupt der Straßenverkehr, Straßen, Wege, Plätze, aber auch Bildung, Kunst und Kultur, natürlich Wallfahrt und Tourismus und die Gesundheit. Gerade der letzte Punkt - Gesundheitsvorsorge ebenso wie medizinisch-therapeutische Angebote - berühren stark das Thema Ärztehaus /Gradierwerk, das in Kevelaer seit einem Jahr diskutiert wird. Bekanntlich steht noch aus, dass Investor Soleo seine Unterschrift unter den Grundstücksvertrag setzt. "Dann kann das Gradierwerk gebaut werden", versicherte Stibi.

Für Planer Hardt stellt sich die Stadt Kevelaer "dreidimensional" dar: religiös-spirituell, baulich-gestalterisch und ökonomisch-strukturell. Vom jetzigen Startpunkt aus müsse all dies in den Blick genommen und mit den Bürgern diskutiert werden. Dazu sollen mehrere Workshops dienen. "StadtUmBau" will Gutachter, Präsentator und Moderator sein - "und letztlich hoffentlich auch Geldbeschaffer", wie Peter Hardt anmerkte. Über das Fördervolumen wurde bislang nicht gesprochen.

(RP)
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