Kevelaer Bauernmarkt Wido macht's vor: Plastikfrei geht es auch

Kevelaer · Auf dem beschaulichen Marktplatz in Winnekendonk hatte sich gestern einige Prominenz versammelt: Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg, Bürgermeister Axel Stibi, Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler. Alle warteten auf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

 Posieren mit der Maistüte: Die Alternative zu Plastik wurde gestern auf dem Winnekendonker Bauernmarkt vorgestellt.

Posieren mit der Maistüte: Die Alternative zu Plastik wurde gestern auf dem Winnekendonker Bauernmarkt vorgestellt.

Foto: Gerhard Seybert

Dabei stand eine ganz andere im Rampenlicht, milchig-weiß und etwas flatterhaft: Die Tüte aus Mais. Deutschlandweit will Winnekendonk so der erste Wochenmarkt sein, der ohne Plastiktüte auskommt. Für diese besondere Premiere auch die Bundesumweltministerin gewinnen zu können, darauf ist Marktbeschicker Bernd Verhoeven stolz. Obwohl - an seinem Stand und dem vom Kollegen des Naturhofs Etzold hieß es auch schon in der Vergangenheit: Kein Plastik. "Wissen Sie, dass im Meer Plastiktüten in einer Fläche in der Größe Deutschlands schwimmen?", fragt Verhoeven. Dabei seien die Plastiktüten, die da nicht hingehören und in den Mägen von Tieren landen können, nicht das einzige Problem. "Das Plastik kommt über die Nahrungskette zu uns zurück", gibt Verhoeven zu bedenken. Erst landet das Plastik im Fischbauch und der später auf dem Teller des Verbrauchers.

Die Alternative auf dem Winnekendonker Bauernmarkt ist aus Mais. Die Tüte ist voll recycelbar, biologisch abbaubar und aus nachwachsenden Rohstoffen, die ohne Gentechnik hergestellt werden. Und sie ist gewöhnungsbedürftig. Kundin Anne-Claire Schuschmel hat zweieinhalb Kilo Äpfel eingekauft und hält schützend die Hand unter die Tüte. Halten soll sie bis zu fünf Kilo. Für Markthändlerin Anja Westerhoff läuft das unter dem Motto: Versuch macht klug. Ihre Kartoffeln werden ohnehin in Papiertüten verkauft und die Äpfel, nun, die sieht der Kunde durch die milchig-weiße Folie nicht mehr. Teurer sind die Mais-Tüten auch. Am Ende gilt: "Der Verbraucher muss entscheiden", so das Fazit der Händlerin.

(RP)
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