Kevelaer Bomben: Erst einmal Ruhe auf der Hüls

Kevelaer · Die Stadt Kevelaer hatte befürchtet, dass bald die nächste Evakuierung nötig sein würde. Denn auf dem Baugebiet am Hoogemittagsweg waren weitere Sprengkörper vermutet worden. Gefunden wurde aber nichts.

 Der Bagger hat auf dem Gelände an der Hüls seine Arbeit abgeschlossen. Auf dem Areal wurden keine weiteren scharfen Bomben gefunden. Zuvor hatte der Kampfmittelräumdienst gleich mehrmals Sprengkörper entschärfen müssen.

Der Bagger hat auf dem Gelände an der Hüls seine Arbeit abgeschlossen. Auf dem Areal wurden keine weiteren scharfen Bomben gefunden. Zuvor hatte der Kampfmittelräumdienst gleich mehrmals Sprengkörper entschärfen müssen.

Foto: Latzel (2), Evers (Archiv)

Im Ordnungsamt gab es jetzt so etwas wie das große Aufatmen. Am Freitag hatte der Kampfmittelräumdienst seine Untersuchungen auf dem Gelände an der Hüls abgeschlossen. Die Experten haben allerdings nur kleinere Teile von Sprengkörpern gefunden sowie eine Art Heckflügel einer Bombe.

Kevelaer: Bomben: Erst einmal Ruhe auf der Hüls
Foto: Evers Gottfried

"Der Kampfmittelräumdienst hat nichts Wesentliches mehr entdeckt, wir müssen jetzt allerdings noch den Abschlussbericht der Bezirksregierung abwarten", sagt Heinz-Josef Theunissen vom Ordnungsamt.

Kevelaer: Bomben: Erst einmal Ruhe auf der Hüls
Foto: Latzel

Das nichts gefunden würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Denn in direkter Nähe hatten die Kampfmittelräumer im Dezember eine 500-Kilogramm-Bombe entdeckt. Das hatte zu einer großen Evakuierungsaktion in der Umgebung gesorgt. Mehr als 8000 Menschen mussten ihr Haus verlassen, sogar in Teilen der Innenstadt oder im Rathaus durfte niemand während der Entschärfung mehr aus dem Haus.

Kevelaer: Bomben: Erst einmal Ruhe auf der Hüls
Foto: Evers Gottfried

Anschließend gab es die Befürchtung, dass das nicht die letzte Großaktion gewesen sein wird. Denn auf dem Areal an Hoogemittagsweg gegenüber des Hülsgeländes gab es weitere konkrete Verdachtspunkte für Bomben. Im Zweiten Weltkrieg war das Gelände stark bombardiert worden, weil sich dort eine Geschützstellung befunden haben soll. Und bislang war es so, dass immer auch scharfe Bomben gefunden wurden, wenn es einen Verdachtsfall gab.

Diesmal konnte nach den Untersuchungen allerdings Entwarnung gegeben werden. "Wir sind über dieses Ergebnis sehr glücklich", sagt Theunissen. Denn die Bombenfunde waren im vergangenen Jahr jedes Mal mit erheblichem Aufwand verbunden. Insgesamt vier Sprengkörper hatten die Experten entdeckt. Im Juni wurden gleich zwei Bomben entschärft, im November dann eine weitere. Alle lagen in dem Bereich, in dem derzeit gerade das Mehrzweckbecken am Hallenbad gebaut wird.

Die vierte Bombe schließlich wurde im Dezember auf dem Gelände gegenüber gefunden.

Alle Aktionen gingen problemlos über die Bühne. Der Aufwand war aber gewaltig. Beim Fund Ende Dezember etwa waren 120 Einsatzkräfte dabei, rund 1500 Flugblätter waren verteilt worden, um die Anwohner zu informieren.

Ein fünfter Sprengkörper war bereits 2013 auf dem Gelände entschärft worden.

Jetzt sind die Maßnahmen erst einmal beendet. Allerdings teilte die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf gestern auf RP-Anfrage mit, dass die Sache noch nicht endgültig abgeschlossen ist. In dem Bereich wären noch weitere Untersuchungen nötig. An einer Stelle gäbe es noch einen so genannten "Bombenblindgänger-Verdachtspunkt". "Ein Termin für diese Untersuchung steht zurzeit noch nicht fest", so eine Sprecherin der Behörde gestern.

(zel)
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