Kevelaer Damit die Kapellen glänzen

Kevelaer · Wenn die Wallfahrtszeit zu Ende geht, ist Zeit, größere Sanierungen an den Gotteshäusern auf dem Kapellenplatz durchzuführen. Bis zum Frühjahr wird deshalb die Kerzenkapelle geschlossen sein.

Noch ziehen die Pilger in großer Anzahl durch die Stadt – sämtliche Kapellen werden für Gottesdienste und Andachten benötigt. Wenn aber die offizielle Wallfahrtszeit beendet ist, können die Handwerker kommen. Und das müssen sie auch. Denn der historische Kapellenplatz im Herzen von Kevelaer ist ein denkmalgeschütztes Ensemble, dessen Gebäude viel Pflege und eben auch Sanierung nötig hat. Gottfried Mülders, der Rendant von St. Marien, fasste für die Rheinische Post zusammen, woran derzeit und in Kürze gearbeitet wird.

Nach der Saison

"Die Außensanierung der Kerzenkapelle mit den Arbeiten am Dach und der Außenhaut ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Unmittelbar nach dem offiziellen Wallfahrtsende werden wir mit den Arbeiten innen beginnen. Dafür müssen wir die Kapelle sogar für mehrere Monate schließen: Wir hoffen, dass bis Ostern der Anstrich und die Renovierung des Altars abgeschlossen sind und wir die Kerzenkapelle pünktlich zur Wallfahrt 2012 wieder nutzen können." Das Gotteshaus ist durch das ständige Abbrennen unzähliger Kerzen stark in Mitleidenschaft gezogen; der Ruß hat sich überall festgesetzt.

Mülders geht davon aus, dass im Winter endlich mit der seit Jahren vorbereiteten Sanierung des kleinsten, aber wichtigsten Gotteshauses begonnen werden kann: Wie berichtet, muss der Mosaikboden in der Gnadenkapelle umfassend erneuert werden. Die Denkmalschützer haben die Schäden, die durch die Füße der Millionen Gläubigen entstanden sind, aufgenommen und überlegt, wie damit umzugehen ist. "Wir müssen die Fachfirma noch beauftragen.

Die wird die zu ersetzenden Mosaikteile in der Werkstatt anfertigen, aber sicherlich vor Ort weiter bearbeiten müssen. Deshalb muss in dieser Phase natürlich auch die Gnadenkapelle für die Öffentlichkeit gesperrt werden."

Nahezu abgeschlossen ist laut Mülders das Thema Kreuzgang. Die Figurengruppen hatten in den vergangenen Jahren deutliche Spuren von Witterungseinflüssen gezeigt, waren aber auch durch Vandalismus geschädigt worden. Inzwischen sind die Arbeiten fast beendet, und der Weg präsentiert sich in alter Schönheit. "Dass dieser Kreuzgang europaweit einzigartig ist, erkennen ja eher Auswärtige als die Kevelaerer", merkt Mülders an.

Von den 68 Fenstern der Basilika stehen viele zur Erneuerung an – acht wurden bereits rekonstruiert. "Die Bleiglasscheiben wölben sich mit der Zeit und werden dann undicht – Wasser kann eindringen." Zudem rosten die Windeisen und lassen den Sandstein bröckeln.

(RP/rl/jul)
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