Kevelaer Der Glaube verbindet Menschen unterschiedlicher Sprachen

Kevelaer · Ganz besondere Wallfahrt nach Kevelaer. Katholiken aus mehr als 40 Ländern ziehen von Keylaer zum Gnadenbild.

Etwa 800 Mitglieder der katholischen Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Münster beteiligten sich an ihrer Diözesanwallfahrt nach Kevelaer. "Es ist für uns alle ein Vorgeschmack auf das Pfingstfest, wenn hier Menschen so vieler Sprachen zusammenkommen und einander verstehen", freute sich Weihbischof Dieter Geerlings. In der gut gefüllten Marien-Basilika feierte er mit vielen Priestern und Diakonen die Pilgermesse. Neben den verschiedensprachigen Texten, Liedern und Gebeten fiel dabei vor allem die unterschiedliche Spiritualität auf, in der sich die Gläubigen zu Hause fühlen. Besonders deutlich wurde dies bei der Gabenprozession der afrikanischen Gemeinde, die in der Pius-Kirche in Münster beheimatet ist. Begleitet von Gospelgesang und Trommelrhythmen tanzten die Frauen der Gemeinde vom Kirchenportal bis zu den Stufen des Altares, wo Weihbischof Geerlings ihre Gaben entgegennahm.

Zu Beginn der Walllfahrt hatte der Weihbischof die Pilger an der Hubertuskapelle in Keylaer begrüßt. Von der kleinen Bauernschaft aus startete der etwa drei Kilometer lange Fußweg der Pilger zum Gnadenbild. Gläubige aus Süd- und Osteuropa sowie aus Afrika und Asien folgten einem hölzernen Tragekreuz und vielen Fahnen. Unterwegs sangen sie Marienlieder auf Deutsch und in ihren Muttersprachen, zum Einzug auf den Platz vor der Basilika in ihren Muttersprachen das Ave Maria aus Lourdes. Im Bistum werden Gottesdienste in 17 unterschiedlichen Muttersprachen gefeiert, die Mitglieder der Gemeinden anderer Muttersprache kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Die Zahlen steigen kontinuierlich. Zwölf Prozent der Katholiken im Bistum haben eine Migrationsgeschichte.

"60 bis 80 Personen besuchen unsere Gottesdienste", beschreibt Pfarrer Sylvester Ihuoma. Der Priester aus Nigeria betreut die afrikanische Gemeinde in Münster. Andrzej Wittek ist in Breslau geboren. Er gehört zu den Katholiken polnischer Muttersprache. "Die Mutter Gottes hat für uns eine besondere Bedeutung, deshalb sind wir so gerne in Kevelaer", sagt er. Genau so sieht es Nuntio Leone, der aus Italien stammt: "Der Muttertag ist ein guter Tag, um zur Gottesmutter zu gehen." Für Nguyen Hang aus Vietnam ist es ein "tolles Erlebnis", diesen Wallfahrtsort mit so vielen anderen Menschen zu besuchen.

(RP)
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