Kevelaer Deutlich mehr Kirchenaustritte

Kevelaer · Auch in Kevelaer, Weeze und Umgebung sind in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen aus der Kirche ausgetreten – deutlich mehr als zu anderen Zeiten. Dies wird vielfach in Zusammenhang mit dem Bekanntwerden der üppigen Finanzsituation vieler Bistümer gesehen. Insbesondere die Affäre um den aus Twisteden stammenden Limburger Bischof Franz-Josef Tebartz-von Elst dürfte den Zorn auch vieler Niederrheiner heraufbeschworen haben.

Kevelaer: Deutlich mehr Kirchenaustritte
Foto: andreas probst (archiv)

Auch in Kevelaer, Weeze und Umgebung sind in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen aus der Kirche ausgetreten — deutlich mehr als zu anderen Zeiten. Dies wird vielfach in Zusammenhang mit dem Bekanntwerden der üppigen Finanzsituation vieler Bistümer gesehen. Insbesondere die Affäre um den aus Twisteden stammenden Limburger Bischof Franz-Josef Tebartz-von Elst dürfte den Zorn auch vieler Niederrheiner heraufbeschworen haben.

Kevelaer: Deutlich mehr Kirchenaustritte
Foto: Andreas probst (archiv)

Nach Auskunft eines Sprechers des Amtsgerichts Geldern sind im Amtsgerichtsbezirk im Jahr 2013 bisher (Ende Oktober) bereits 373 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Im gesamten Jahr 2012 waren es demgegenüber nur 271 — in dieser Größenordnung bewegten sich auch die Vorjahre. Eine besonders deutliche Sprache sprechen die jüngsten Zahlen: Das Amtsgericht, zu dessen Einzugsbereich die Städte Geldern, Kevelaer und Straelen sowie die Gemeinden Issum, Kerken, Rheurdt, Wachtendonk und Weeze liegen, verzeichnete allein im Oktober 80 Austritte. "Normal sind durchschnittlich 20 bis maximal 30 Austritte", sagt der Mann, der die Statistik verwaltet.

Um sich pro forma aus der Kirche "abzumelden", müssen Bürger beim Amtsgericht oder bei einem Notar eine Bescheinigung beziehungsweise eine Urkunde über den Austritt beantragen, mit der sie zum Finanzamt gehen. Dann entfällt künftig die Kirchensteuer. Die Kirchengemeinde wird über den Abgang informiert. Häufig meldet sich die örtliche Pfarrei dann nochmal und macht ein Gesprächsangebot.

Dem Vernehmen nach leidet nicht nur die katholische Kirche unter dem Vertrauensverlust; auch evangelische Christen sollen sich vermehrt von der Kirche abwenden.

(nik)
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