Kevelaer Die Bürger und ihre Pflasterwünsche

Kevelaer · Einige Kevelaerer nutzten das Angebot der Stadtverwaltung und sagten ihre Meinung zum Belag, der für die Hauptstraße vorgesehen ist. Der Stadtentwicklungsausschuss wird voraussichtlich Ende Juni entscheiden.

 Die Fachleute Franz Heckens (l.), Norbert de Ryck (2. v. l.) und Klaus Lambert (2. v. r.) standen den Bürgern an diesem Abend Rede und Antwort.

Die Fachleute Franz Heckens (l.), Norbert de Ryck (2. v. l.) und Klaus Lambert (2. v. r.) standen den Bürgern an diesem Abend Rede und Antwort.

Foto: evers

Die Radfahrerin trifft ihre Entscheidung schnell. "Ich würde die Steine von C nehmen", sagt Sybille Piel. Das leuchtende Rot gefällt ihr. "Das ist nicht so trist." Aber sehr empfindlich, wie Franz Heckens vom Bauamt, der neben ihr steht, erklärt. Die Information des Fachmanns lässt die Frau prompt umschwenken. "Wenn das so ist, dann würde ich D nehmen."

Sie kamen nicht in rauen Mengen, aber es waren doch einige Kevelaerer, die das Angebot der Verwaltung nutzten und im direkten Gespräch mit Experten ihre Meinung zu den vier Pflasterstein-Varianten äußerten, die für die Neugestaltung der Hauptstraße vorgesehen sind. "Sie basieren auf der vom Rat beschlossenen Entwurfsplanung", erläuterte Heckens.

Ginge es nach Norbert Giesen, käme keine der vier Versionen zum Zuge. "Warum machen Sie das nicht so wie auf der Römerstraße?", fragt der Mann die Fachleute, zu denen an diesem Abend neben Heckens Norbert de Ryck und Klaus Lambert von den Stadtwerken zählen. Giesen fürchtet bei den zur Wahl stehenden Pflasterungen Probleme für Rad- und Rollstuhlfahrer. De Ryck versucht, ihn zu beruhigen. Die drei bis fünf Millimeter breiten Fugen der scharfkantigen Steine würden Rollstuhlfahrer nicht bemerken, sagt er. Das rote Pflaster schließe an den Klinker an, der auf Amsterdamer Straße und Busmannstraße schon liege, und sorge daher für ein durchgängiges, einheitliches Erscheinungsbild in der Innenstadt. Die Römerstraße mit ihrem mediterranen Betonstein habe als Zufahrt zum Friedhof ein Alleinstellungsmerkmal. Der für die Hauptstraße gedachte Klinker, egal welcher Variante, sei hochwertiger, frostsicherer und außerdem leichter zu reinigen. Nach diesem Vortrag neigt auch Giesen der Variante D zu.

Und liegt damit im Trend der Rückmeldungen, die von den Kevelaerern bisher auf den Umfragezetteln im Rathausfoyer hinterlassen wurden. "Vom Grundton her waren die Meinungsäußerungen positiv", fasst Heckens das Stimmungsbild zusammen. Die Pflasterung solle zeitlos sein und das Flair der Hauptstraße erhalten, nennt der Bauamtsvertreter einige Faktoren für die Entscheidungsfindung.

Verena Eifert interessiert sich aus eigener Betroffenheit dafür, wie geeignet der neue Straßenbelag für Blinde und Sehbehinderte sei. Laut Heckens wird in der Mitte eine Rippenplatte verlegt, an denen sich dermaßen Eingeschränkte entlangtasten können. Sehbehinderten böten in Kontrastfarben angelegte Rinnsteine als Abgrenzung zu den Nebenflächen Orientierung. Die Variante A hat für Verena Eifert eine zu glänzende Oberfläche, die leicht blendet. Ihr Favorit ist eindeutig die Pflasterung der Variante B. "Das ist für Blinde und Sehbehinderte besser."

Die vier Pflasterstein-Varianten liegen noch einige Zeit hinter dem Rathaus. Die Meinungsäußerungen aus der Bevölkerung werden zusammengetragen und den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses zugeleitet. Die treffen voraussichtlich die Entscheidung in ihrer Sitzung am Donnerstag, 29. Juni. Sie beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

www.kevelaer-stadtkernerneuerung.de

(RP)
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