Kevelaer Die Karnevalisten pilgern zu Maria

Kevelaer · Die Wallfahrt der Narren ist inzwischen zur drittgrößten Veranstaltung der Saison geworden. Auch diesmal kamen zahlreiche Jecken nach Kevelaer. Dort feierten sie eine große Festmesse, natürlich in Kostümen.

 Im Forum Pax Christie bliesen die Jecken zum letzten Mal zur "Attacke", bevor demnächst dann am 11.11. der Start in die neue Session ansteht.

Im Forum Pax Christie bliesen die Jecken zum letzten Mal zur "Attacke", bevor demnächst dann am 11.11. der Start in die neue Session ansteht.

Foto: Seybert

Bei fröstelnden Temperaturen versammelten sich viele Hunderte Karnevalisten im Stadtzentrum, um zum 15. Mal ihre traditionelle Wallfahrt abzuhalten. Blau-weiße Kostüme, die an römische Centurios erinnern, ausladend rot-schwarze Trachten, zahlreiche Tänzerinnen und Gardetruppen: Allein die optische Wucht der Närrinnen und Narren sorgte dafür, dass den Anwesenden direkt warm ums Herz wurde, als sich um 10.30 Uhr im Forum Pax Christi alle versammelten. Dort begrüßte Willi Holtappels, der Präsident des VFR Blau-Gold-Kevelaer, der die Zusammenkunft auch wieder organisiert hat, gleich herzlich die aus alle Karnevalshochburgen stammenden Tollitäten und Vereine.

"Was bedeutet eigentlich diese Wallfahrt für die Karnevalisten?", fragte Holtappels und antwortete gleich: "Hier am Bild der Trösterin können wir 'Danke' sagen für eine gute Session, die hinter uns liegt und natürlich für eine gute Session bitten, die vor uns liegt. Hier können wir Kraft mitnehmen für das, was wir lieben und um unseren Mitmenschen auch im nächsten Jahr wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern."

Danach übernahm Kevelaer Bürgermeister Dr. Dominik Pichler das Rednerpult für eine seiner patentiert kurz und knackigen Reden, doch vorher scherzte Willi Holtappels: "Letztes Jahr hat er mir verraten, dass er mit Karnevals eigentlich nicht viel am Hut hat, aber ich denke, dass sich seine Einstellung nach all den Terminen, die er besuchte, geändert hat."

Pichler konterte trocken damit, "dass ich froh bin, dass der Präsident des VFR nicht auch noch erwähnt hat, dass ich den Rosenmontagszug abgesagt habe." Nach einem Scherz über das kalte Wetter wünschte er allen Beteiligten eine gelungene Wallfahrt.

Anschließend stellten sich die zahlreichen Repräsentanten vor. Ob nun aus Bliesheim oder Tönisvorst, aus Grafenthal oder Veert: Mit viel Charme und guter Laune ging es reihum, damit jede Tollität und jeder Verein sich kurz präsentieren konnte.

Um 11.45 Uhr war es soweit, die große Festmesse stand an. Nach einer Begrüßung von Pastor Rolf Lohmann wurde der Gottesdienst erstmals von Kaplan Christoph Schwerhoff gehalten. Der festlich gestaltete und gut eine Stunde dauernde Gottesdienst wurde ebenfalls in Verbindung mit dem VFR Blau-Gold-Kevelaer geplant.

So gab es einen packenden Einzelgesang und spielende Musikgruppen, die in Verbindung mit der Predigt eine fantastische Atmosphäre kreierten.

Anschließend stand der prunkvolle Umzug der Karnevalisten durch die Stadt an. Der war unterteilt in fünf Gruppen, an deren Spitze jeweils eine Musikantentruppe, wie die Swingenden Doppelzentner oder der Spielmannszug des VFR Blau-Gold, spielte.

Über 35 verschiedene jecke Vereine präsentierten sich dabei von ihrer besten Seite. Schließlich kamen die vielen hundert Närrinnen und Narren am Bühnenhaus an. Dort ging die drittgrößte Wallfahrt Kevelaers dann mit gut gelaunten Stunden und etlichen Showtänzen zu Ende.

(cnk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort