Kevelaer Die Voba in Wetten schließt am Freitag

Kevelaer · Die Filiale wird im Zuge der Umstrukturierung mit Kevelaer zusammengelegt. Zumindest soll ein Geldautomat in dem Ort bleiben. Für das Gebäude wird ein Käufer gesucht.

 Die Kisten werden gepackt: Christel Dicks (v.l.), Helena Rosenboom, Johannes Kleuskens und Heiner Vos packen alles für den Umzug zusammen. Bärenstark, wie auf dem Teddy mit Volksbanklogo geworben wird, müssen derzeit vor allem die Umzugsfachkräfte und die Wettener Bürger sein, deren Filiale dem Sparkonzept der Volksbank an der Niers zum Opfer fällt.

Die Kisten werden gepackt: Christel Dicks (v.l.), Helena Rosenboom, Johannes Kleuskens und Heiner Vos packen alles für den Umzug zusammen. Bärenstark, wie auf dem Teddy mit Volksbanklogo geworben wird, müssen derzeit vor allem die Umzugsfachkräfte und die Wettener Bürger sein, deren Filiale dem Sparkonzept der Volksbank an der Niers zum Opfer fällt.

Foto: Thomas Binn

Seit 53 Jahren gibt es die Volksbank in Wetten. Jetzt sind die Tage des Geldinstitutes in dem Dorf gezählt. Am Freitag ist Schluss, die Bank wird geschlossen. "Klar schwingt da auch Wehmut mit, schließlich ist die Filiale klein und beschaulich. Dort herrscht schon eine andere Atmosphäre als in unserer Geschäftsstelle in Kevelaer", sagt Voba-Sprecher Christian Hälker. Nach Kevelaer wechselt nämlich die gesamte Mannschaft aus Wetten. Ohnehin soll sich durch die Schließung für die Kunden so wenig wie möglich ändern. "Alle behalten ihre bekannten Ansprechpartner, der einzige Unterschied ist, dass sie jetzt eben in Kevelaer und nicht mehr in Wetten anzutreffen sind." Wer nicht mobil ist, für den gibt es auch das Angebot, dass die Mitarbeiter raus kommen zu einem persönlichen Gespräch. "Wir sind da flexibel, unsere Beratungszeit reicht von 8 bis 20 Uhr."

Wie berichtet, hatte es für erhebliche Proteste gesorgt, als die Volksbank verkündete, dass sie Filialen auf dem Land schließen will. Auch aus Wetten kam der Wunsch, doch zumindest einen Geldautomaten weiter im Ort vorzuhalten. "Aus unserer Sicht lohnt sich das eigentlich nicht, der SB-Apparat wurde nicht so rege genutzt", sagt Hälker. Die Leute würden ihr Geld da abheben, wo sie es auch ausgeben wollen. Allerdings habe man auf die Proteste reagiert und das Zugeständnis gemacht, dass der Geldautomat erst einmal erhalten bleibt. "Wir haben aber vereinbart, dass wir nach einem Jahr Bilanz ziehen, um zu sehen, wie die Resonanz gewesen ist. Dann werden wir entscheiden, ob der Geldautomat weiter in Wetten bleibt", sagt Hälker, das sei ein faires Verfahren. Aktuell bleibt der SB-Service erst einmal am Voba-Gebäude. Das Geldinstitut ist allerdings im Ort auf der Suche nach einem alternativen Standort. Das Gebäude in Wetten ist im Besitz der Volksbank. "Wir versuchen es zu vermarkten, noch ist ein Käufer für das Gebäude aber nicht gefunden."

Die Zweigstelle ist seit 1963 in Wetten, wurde 1972 umgebaut und erhielt 1985 eine neue Fassade. 1997 gab es den Innenausbau, der der Filiale ihr heutiges Aussehen gab. Eine besondere Abschiedsfeier wird es am letzten Tag nicht geben. Die Kunden bekommen Pralinen, um ihnen den Abschied zu versüßen. Auch Ortsvorstehern Beate Clasen wird am letzten Tag noch einmal vorbeischauen. "Wir bedauern die Schließung sehr, das bedeutet für Wetten ein einschneidendes Ereignis." Es sei auf jeden Fall ein Verlust für Wetten. Sie sei froh, dass zumindest ein Automat erhalten bleibe. Jetzt müsste dieser allerdings auch genutzt werden, damit er dauerhaft im Ort bleibt.

Mit der Schließung in Wetten ist die Umstrukturierung fast abgeschlossen. Die Filialen in Kervenheim, Pont, Schaephuyen und Hartefeld sind geschlossen. Wankum wird zum 22. August dicht gemacht. Die umgebaute Filiale in Wachtendonk, mit der Wankum zusammengelegt wird, wird am 27. August vorgestellt.

(RP)
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