Weeze Drogenfunde vor Weezer Kindergarten

Weeze · Auf dem Parkplatz neben dem Familienzentrum ist ein Drogentütchen gefunden worden. Ein Vater spricht sogar von mehreren Tütchen und benutzten Spritzen. Ein Einzelfall, sagen Polizei und Ordnungsamt.

 Hier haben Eltern von Kindergarten-Kindern eine gebrauchte Spritze und Tütchen mit illegalen Drogen gefunden.

Hier haben Eltern von Kindergarten-Kindern eine gebrauchte Spritze und Tütchen mit illegalen Drogen gefunden.

Foto: Gerhard Seybert

Der Vater eines Weezer Kindergartenkindes konnte es kaum glauben: Auf dem Parkplatz neben der Kita fand er eine gebrauchte Spritze und Tütchen mit verdächtigem Inhalt. Die alarmierte Leiterin des Familienzentrums an der Matthias-Claudius-Straße zögerte keinen Augenblick, mit dem Fund zur Polizei zu gehen. Die hat die Ermittlungen aufgenommen. Denn ein eventueller Drogenumschlagplatz vor dem Kindergarten - das ist nicht zu tolerieren, sind sich alle einig.

"Wir haben aber zurzeit in Weeze keine nennenswerte Drogenszene", versichert Georg Koenen, Leiter der Abteilung Ordnung und Soziales in Weeze. Weder liege seines Wissens nach überhaupt ein Drogenproblem vor - "jedenfalls nicht mehr als in anderen Orten auch" - schon gar nicht sei der Parkplatz oder der Spielplatz vor der Kita bisher ein bekannter Treffpunkt von Süchtigen oder Dealern. Koenen versichert, dass die Gemeinde jeden Platz, wo schon einmal Beweise für Drogenkonsum festgestellt worden seien, im Auge behalte.

"Wir haben Tütchen mit Drogen und auch leere gefunden, außerdem Spritzen", erklärt Uschi Greef, die Leiterin des Familienzentrums. Bei den illegalen Drogen, die der Polizei übergeben wurden, soll es sich um Amphetamine handeln. Leere Tütchen sollen sogar schon mehrfach auf dem Rasen vor dem Kindergarten gelegen haben. Spielplätze sind außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas oder Schulen immer schon beliebte Jugend-Treffs. "Wir wollen die Jugendlichen auch nicht verjagen oder in schlechtes Licht rücken, aber Drogen vor unserer Tür können wir auch nicht hinnehmen", sagt Uschi Greef. Sie bittet Anlieger und andere Bürger, die Situation im Auge zu behalten.

"Es wäre schön, wenn alle Mitmenschen darauf achten würden, dass unsere Kinder auch weiterhin ungefährdet spielen können." Denn kleine Kinder fassten bekanntlich alles, was auf dem Boden liege, gerne an. Und die Fläche vor dem Familienzentrum ist beliebt bei den Kleinen. "Viele Eltern lassen ihre Kinder beim Abholen auch noch mal in der Spinne herum klettern. Natürlich müssen sie sich darauf verlassen können, dass da nichts passiert", sagt die Kita-Chefin.

Manuela Schmickler, Pressesprecherin der Kreispolizei, erklärte gegenüber der RP: "Die Angelegenheit ist bei der Polizeidienststelle in Weeze angezeigt worden, und in der Tat handelt es sich um ein so genanntes Druckleistentütchen mit einer sehr geringen Menge eines zunächst unbekannten Pulvers." Es müsse von einem Betäubungsmittel ausgegangen werden. Dass auch Spritzen gefunden worden seien, könne sie nicht bestätigen. Der Beamte habe die Sache an die Kollegen der Kriminalpolizei in Goch übergeben, deren Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei.

Der Weezer Bezirksbeamte hält den Drogenfund für einen einmaligen Fall, werde aber in der nächsten Zeit die Situation besonders intensiv beobachten. Dass in dem gefundenen Tütchen die (für Käufer und Händler) wertvolle Substanz noch drin gewesen sei, könne darauf hinweisen, dass es verloren worden sei. Oder dass der Besitzer es in Panik weggeworfen habe - vielleicht, weil er sich beobachte fühlte. Das seien aber nur Vermutungen.

(RP)
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