Kevelaer Duftende Seife aus dem eigenen Garten

Kevelaer · Zum Saisonstart lud der Zeltplatz "Anna Fleuth" Kräuterpädagoginnen nach Winnekendonk ein. Sie wanderten mit Naturfreunden durch die Wiesen und sammelten Kräuter. Seife kann jeder auch zuhause selbst herstellen.

 Die Kräuterpädagoginnen Helga Westerhuis (li..), Angela Dohrenbusch-Trippe (2.v.r.) und Manuela Oellermann mit Teilnehmerinnen. Zusammen haben sie viele Leckereien gesammelt.

Die Kräuterpädagoginnen Helga Westerhuis (li..), Angela Dohrenbusch-Trippe (2.v.r.) und Manuela Oellermann mit Teilnehmerinnen. Zusammen haben sie viele Leckereien gesammelt.

Foto: gerhard Seybert

Der Garten. Für viele ein Quell der Ruhe und Entspannung, hat er noch wesentlich mehr zu bieten. Die drei Kräuterpädagoginnen vom "Kräuterpott" zeigten Naturfreunden zum Saisonauftakt, wie man mit einfachen Mitteln aus Kräutern und Gewächsen eigene Seife herstellen kann. Vorher führten sie über den idyllischen Zeltplatz "Anna Fleuth", wo heimische Pflanzen und Bäume sinnlich erklärt wurden.

Die lernwillige Gruppe bestand aus neun Interessenten, oder besser gesagt aus neun neugierigen Frauen. Kein Mann hatte sich angemeldet, um einmal die heimische Flora informativ und geschmackvoll zu erleben. Zum Einstieg wurde in entspannter Runde durch das Grün geführt. Vorgestellt wurde etwa die Birke, die sehr schnell und früh wächst und gut für den Salat benutzt werden kann. Auch wenn sie "zwar gut, aber nicht nach sonderlich viel schmeckt", wie "KräuterPott"-Pädagogin Angela Dohrenbusch-Trippe offenbarte. Nur sollte man aufpassen, dass die Pflanzen oder Bäume nicht vorher gespritzt wurden, aber das gilt natürlich für das gesamte Grünangebot.

Als "richtig lecker" wurde von der Gruppe die Schafgarbe empfunden, die als Heilkraut unter anderem als "Soldatenpflanze" bekannt ist. Ein Abstecher zu den Gänseblümchen unterrichtete darüber, dass die unscheinbaren Gewächse Blasen- und Magen-Darm-Probleme lindern können. "In der Homöopathie gehören sie zum Standard", wie Helga Westerhuis erläuterte. Dazu servierte die Pflanzenkennerin gemeinsam mit ihren Kolleginnen "Gänseblümchen-Taler" zum Probieren für die Gruppe.

Der etwas gewöhnungsbedürftige, aber nicht schlechte Geschmack der Pflanze wird dabei extrem von der Schokolade überlagert. "Aber genau das ist ein guter Trick, um Leuten den Einstieg in die Pflanzenkost zu ermöglichen", verriet die dritte Kräuterfachfrau Manuela Oellermann augenzwinkernd, bevor die Entdeckungstour durch die Natur von "Anna Fleuth" weiterging. Es wurden noch einige andere Pflanzen wie die Taubnessel besprochen. Im Anschluss ging es an die Seifenherstellung. Als Kochrezept formuliert, wurde es folgendermaßen gemacht: Man nehme 75 Gramm Seifenflocken (unbehandelte Kernseife aus dem Reformhaus, die man selber raspeln kann, geht auch). Dazu kommen ein guter Esslöffel Wasser sowie ein Teelöffel Keimöl.

Aus dieser Masse kann man dann zum Beispiel drei handliche Kugeln formen. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Zusätzlich kann man noch vier bis sechs Tropfen ätherische Öle nach eigenen Vorlieben beigeben. Abschließend wird die Masse vermengt mit unterschiedlichsten getrockneten Blüten oder Blättern. Schafgarbe, Lavendel, Gänseblümchen, Ringel- oder Kornblume, wie man es gerne hat. Aber Achtung: Nur die ausgezupften Blütenblätter verwenden und zusätzlich klein schneiden, damit sich alles gut vermischt. Die fertige muss noch etwa drei Wochen offen trocknen, bevor man sie ganz normal benutzen kann.

Wer nun auf den "Geschmack" gekommen ist, der hat am 24. Juni die Chance, mehr zum Thema "Wilder Salat" zu erfahren. Weitere Termine, Infos und Anmeldungsmöglichkeiten gibt es etwas versteckt auf www.anna-fleuth.de oder direkt beim "KräuterPott".

(cnk)
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