Kevelaer Ehrenamtler kritisieren Landrat Spreen

Kevelaer · Die Vorwürfe über schlechte Organisation, nächtlich campierende Menschen und unwürdige Umstände bei der Klever Ausländerbehörde häufen sich. In einer Mitteilung dankt die Wachtendonker Gruppe "Mit-Menschen" den Gelderner Ehrenamtlern, die sich mit der Klage über das Problem an die RP gewandt haben.

"Von Wachtendonk, das nun wirklich zum südlichsten Punkt des Kreises Kleve gehört, ist es unmöglich, sich morgens derart zeitig auf den Weg zu machen, damit man rechtzeitig zur Ausgabe der Tickets bei der Ausländerbehörde ankommen kann", schreiben die Aktiven. "Selbst einer Familie, die ein Ticket ergattert hatte und bis nachmittags gewartet hatte, wurde mitgeteilt, nun sei Schluss und sie sollten am nächsten Tag wiederkommen." Man würde wohl kaum auf die Idee kommen, dass eine deutsche Familie das mit sich machen ließe.

"Beklagen müssen wir auch, dass die Ausländerbehörde telefonisch fast nicht zu erreichen ist. Bei der Telefonzentrale erhält man die Auskunft, man solle persönlich vorstellig werde, und das für teils lapidare Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden könnten", heißt es weiter.

Unter dem Eindruck anhaltender Kritik hat der Kreis Kleve jetzt veranlasst, das Wartehaus bereits ab Mitternacht zu öffnen. In der Diskussion über das Thema im Kevelaerer Rat war das kritisch aufgenommen worden. Man müsse sich mal vorstellen wie lange die Ausländer jetzt warten müssten. Der Rat hat, wie berichtet, beschlossen, dem Landrat einen Brief zu schicken mit der Bitte, die Zustände umgehend zu verbessern. In der Sitzung hatte Bürgermeister Dominik Pichler klar gemacht, dass es dabei auch um ein Kevelaerer Thema gehe. Immerhin seien von der Situation 450 Personen in der Wallfahrtsstadt betroffen. Hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtler, die die Geflüchteten betreuen.

(RP / zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort