Kevelaer Ein Fußballteam aus Flüchtlingen

Kevelaer · Seit Februar trainieren Asylbewerber regelmäßig auf der Sportanlage Scholten. Es ist für sie eine Möglichkeit, untereinander Kontakte zu knüpfen. Am Sonntag spielen sie bei einem Benefiz-Spiel gegen eine Kevelaer-Auswahl.

 Die Flüchtlinge fiebern dem Spiel am Sonntag entgegen. Fußball ist für sie eine Möglichkeit, in ihrer neuen Heimat erste Kontakte zu knüpfen. Sie würden sich freuen, wenn zum Training auch Spieler aus Kevelaer kommen würden.

Die Flüchtlinge fiebern dem Spiel am Sonntag entgegen. Fußball ist für sie eine Möglichkeit, in ihrer neuen Heimat erste Kontakte zu knüpfen. Sie würden sich freuen, wenn zum Training auch Spieler aus Kevelaer kommen würden.

Foto: Privat

Daniel Heinrichs ist ganz begeistert: "Hier spielen sechs Nationen in einem Team miteinander, die kaum die Sprache des anderen verstehen. Aber trotzdem ist die Kommunikation kein Problem", sagt der Geschäftsführer des Kevelaer SV. Fußball versteht jeder, da ist er sich sicher. Und die Erfahrungen der vergangenen Wochen haben ihn darin bestätigt. Gemeinsam mit Christian Ettwig hat er ein wöchentliches Fußballtraining für Flüchtlinge ins Leben gerufen.

Regelmäßig wird bei Scholten trainiert. Mit gespendeten Trikots, Fußballschuhen und Bällen. Um die 20 Spieler kommen zum lockeren Kick am Dienstagabend und sind von dem Angebot angetan. "Fußball ist eine Weltsprache. Wir wollen den überwiegend jungen Männern aus den unterschiedlichsten Ländern zeigen, dass sie bei uns willkommen sind, und helfen, Hemmschwellen abzubauen." Denn beim Fußball kommen sich die Flüchtlinge näher, lernen sich untereinander kennen, es wird einfacher, sich in der neuen Heimat irgendwie zuhause zu fühlen.

"Viele der Männer sind traumatisiert, aber wenn der Ball rollt, dann zeigt ihr Lachen, wie befreiend das ist", sagt Daniel Heinrichs. Er wünscht sich allerdings, dass auch der eine oder andere Kevelaerer zu der Truppe stößt. "Die Jungs würden sich freuen, wenn auch Fußballer von hier mal vorbeischauen würden." Auch, um auf diese Weise Kontakte zu knüpfen.

So entstand dann auch die Idee zu einem Benefizspiel. Am Sonntag, 14. Juni, wird das Team der Flüchtlinge im Kevelaerer Hülsparkstadion gegen eine Kevelaerer Promi-Auswahl antreten. Mit dabei sind Bürgermeister Dr. Axel Stibi, Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns und Kaplan Hendrik Wenning. Hinzu kommt noch der eine oder andere Prominente. Die Elf wird von MSV-Legende Horst "Pille" Gecks trainiert. "Ich habe meine Jungs im Training vorbereitet. Gerade Horst ist mit seiner Erfahrung ein Schlitzohr, da müssen wir höllisch drauf aufpassen", so der "Flüchtlingstrainer" Henrichs.

Stolz sind die Flüchtlinge, dass sie bei dem Spiel in einheitlichen Trikots auflaufen können. Die wurden von der Firma Red Sun gespendet. Heute Abend findet das "Abschlusstraining" statt.

Um 14 Uhr eröffnet ein Bambini-Spiel die Veranstaltung, um 15 Uhr wird dann das Benefiz-Match angepfiffen. Das Ergebnis ist dabei eher Nebensache. "Natürlich wollen die Jungs auch gewinnen, wichtiger ist aber, dass sie gemeinsam mit anderen Spaß haben und auf diese Weise vielleicht neue Leute kennen lernen", sagt Henrichs. Er würde sich auch wünschen, dass sich andere Fußballteams melden, die Lust haben, vielleicht mal beim Training vorbeizuschauen, um gegen die Asylbewerber anzutreten.

Ein buntes Rahmenprogramm rundet den Tag ab. Neben Kaffee und Kuchen wird es Cheerleader, Showgirls, eine Hüpfburg sowie verschiedene Ehrungen geben. Der Erlös des Benefizspieles geht komplett an den "Runden Tisch Asyl Kevelaer". Von der Initiative beteiligen sich auch eine Reihe von Gruppen an dem Tag. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

(RP)
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