Ein gemütliches Haus aus Schnee

Kevelaer · Die Menschen in der Arktis leben noch heute manchmal in Iglus. Das sind kleine Häuser aus Schnee. Drinnen ist es deutlich wärmer als draußen, so dass die Eskimos es gemütlich finden. Bei genügend Schnee sind diese Häuser schnell nachgebaut.

 Weil Schnee gut isoliert, ist es innerhalb dieser weißen Höhle wärmer als draußen. Das Kind auf dem Foto hat aber ganz bestimmt zu Hause ein warmes Zimmer und probiert den Iglu nur mal zum Spaß aus.

Weil Schnee gut isoliert, ist es innerhalb dieser weißen Höhle wärmer als draußen. Das Kind auf dem Foto hat aber ganz bestimmt zu Hause ein warmes Zimmer und probiert den Iglu nur mal zum Spaß aus.

Foto: Thinkstock

GELDERLAND Wenn die Leute früher Häuser bauten, nutzten sie dafür das, was in der Nähe zu finden war: Holz, manchmal Zweige mit Blättern dran, später kamen Steine hinzu. In Europa und den meisten Ländern der Welt leben die Menschen inzwischen in Häusern aus Stein. Aber in der Arktis ist das anders. Da gibt es Gegenden, in denen keine Bäume wachsen und es auch keine Geschäfte gibt, in denen man mal eben Baumaterialien kaufen kann. Deshalb ist es gut, dass die Bewohner solcher Gegenden nicht verlernt haben, wie man Hütten aus Schnee und Eis baut.

Schon vor langer Zeit haben die Eskimos, die sich selbst Inuit nennen, eine Möglichkeit gefunden, sich eine sichere Hütte für die Nacht zu schaffen. Schnee war ja genügend da, und wenn es nicht gerade frisch gefallener Pulverschnee ist, lässt er sich gut verarbeiten. Stellt euch vor, ihr formt eine Kugel oder gleich mehrere davon, dann könnt ihr sie auch nebeneinander und übereinander legen und sie festklopfen. So entstehen dann Wände. Wenn man das Ganze kreisförmig anlegt und die Wände nach oben immer näher aneinander rücken lässt, ist der Iglu irgendwann in der Mitte geschlossen. Das ist natürlich nicht ganz so einfach, wie es klingt, aber es funktioniert.

Bestimmt könnt ihr euch nicht vorstellen, wie sich minus 40 Grad anfühlen. Das hat keiner von uns je erlebt, das ist eis-eis-eiskalt. Aber im Inneren eines Iglus kann es sogar etwas "wärmer" als null Grad werden. Das ist für uns natürlich noch immer viel zu kalt, aber wer daran gewohnt ist, bei strengem Frost draußen zu sein, findet ein, zwei Grad angenehm warm. Schnee isoliert gut, das kennt ihr ja schon von den Pflanzen, die es unter Schnee auch wärmer haben, als wenn sie diese "Decke" nicht tragen.

Die Eskimos legen sich ihre Matratzenlager mit warmen Tierfellen etwas erhöht im Iglu an. Denn die warme Luft, die von ihnen selbst ausgeht, steigt nach oben. Davon habt ihr vielleicht schon mal gehört. Manchmal haben die Arktis-Bewohner auch noch kleine Heizgeräte, die mit Holz oder Öl betrieben werden, aber das ist nicht so gut, denn wenn es im Iglu zu warm wird, fängt es an zu tropfen. Und nass werden möchte man in seinem Haus ja eher nicht. Da ziehen sich die Leute dann lieber noch etwas wärmer an.

Weil die meisten Eskimos sich heute auch Häuser aus Holz bauen können, nutzen sie Iglus vor allem, wen sie tagelang auf Jagd sind und sich nachts vor strengem Frost und wilden Tieren schützen müssen. Oder für die Touristen, die so etwas mal sehen wollen. Übrigens muss man nicht bis in die Arktis reisen, um mal die Nase in einen Iglu zu halten. In einigen Ferienorten der Alpen kann man Schlafplätze im Iglu-Hotel auf dem Berg mieten. Das ist dann natürlich ein Riesenabenteuer. Manchmal sieht man auch eine Schneebar, wo es heiße Getränke oder Suppen zu kaufen gibt. Im Mini-Format könnt ihr so etwas ja mal aus den Schnee-Resten, die ihr derzeit im Garten findet, nachbauen.

(RP)
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