Kevelaer Ein neuer Bürgerbus für Kervenheim

Kevelaer · Bevor der Wagen die ersten Fahrgäste aufnehmen wird, wurde er in einer kleinen Feier eingesegnet.

An die Fahrer statt an den Vorsitzenden des Bürgerbusvereins Kevelaer-Kervenheim solle er den neuen Wagen übergeben, sagte Wolfgang Toonen, Abteilungsleiter Service und Verkehr der Stadtwerke Kevelaer. Es sei der vierte Bus, der übergeben werde. In den rund 18 Jahren seit Vereinsgründung seien mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt worden, so Toonen.

Rund 60 Stunden in der Woche sind die 27 ehrenamtlichen Fahrer unterwegs, um jährlich bis zu 15.000 Passagiere zu befördern. Seit zwei Jahren ist Ulrich Seibel einer von ihnen. Es sei der Spaß am Umgang mit Menschen, der Spaß am Fahren und eine wunderbare Möglichkeit, sich im Ort einzubringen, erklärte der Rentner. Seine Kollegin Gabi Seerden ist als Fahrerin seit der ersten Stunde dabei. Die raren Verkehrsverbindungen sowie die Hoffnung, dass es den Bürgerbus noch geben werde, wenn sie einmal darauf angewiesen sein sollte, benannte die stellvertretende Vorsitzende ihre Motivation.

Rund 60.000 Kilometer rollt der Kervenheimer Bürgerbus jährlich. Auf circa 340.000 Kilometer belief sich der Kilometerstand des alten Sprinters, der die zahlreichen Fahrgäste während der gesamten Zeit immer wohlbehalten von A nach B gebracht hat. "Alle 300.000 Kilometer, aber frühestens alle fünf Jahre, gibt es einen neuen Bus", erläuterte Wolfgang Toonen. Und er nannte noch weitere Zahlen: Fast neun Monate dauerte es, bis der Sprinter zum Bürgerbus umgebaut und anschließend zugelassen worden war. 90.000 Euro, davon 50.000 Euro vom Land und 40.000 Euro von den Stadtwerken, kostete das neue Fahrzeug, das zum Niederflurfahrzeug ausgebaut wurde. Eine ausklappbare Rampe nimmt auch die letzte Barriere. Die Sitzaufteilung im Innenraum des Bürgerbusses war für Stammkunden erst einmal gewöhnungsbedürftig, da durch drei barrierefreie Sitze die Anordnung der acht Sitze geändert wurde. Rollstuhlfahrer können ebenso mitfahren wie Kinderwagen fixiert werden können. Für die kleinen Fahrgäste stehen Kindersitze in allen Größen bereit.

Nach einer kurzen Segensfeier sowie dem Dank Toonens an die Fahrer und deren Familien übergab er den Schlüssel des neuen Busses an Gabi Seerden. Auch Ortsvorsteher Martin Brandts dankte den Fahrern für ihren unermüdlichen Einsatz und ermunterte die, "die sich bisher nicht getraut haben, das Lenkrad in die Hand zu nehmen", sich einzubringen.

(riha)
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