Kevelaer Ein "Schluck Freude" für Winnekendonk

Kevelaer · Johannes Otten vom AKG Achterhoek ist neuer Träger der Festkette, Norbert Langenberg sein Adjutant. Nahezu der gesamte Ort begleitete den Festumzug durch das Golddorf. Ökumenischer Gottesdienst und Kranzniederlegung.

 Gruppenbild nach der Festekettenübergabe mit Bürgermeister Dominik Pichler, Rüdiger Goebel, Angelika Langenberg, Norbert Langenberg, Johannes Otten, Tanja Otten und Hansgerd Kronenberg.

Gruppenbild nach der Festekettenübergabe mit Bürgermeister Dominik Pichler, Rüdiger Goebel, Angelika Langenberg, Norbert Langenberg, Johannes Otten, Tanja Otten und Hansgerd Kronenberg.

Foto: Gottfried Evers

"Kirmes ist Lebensfreude und der Spaß an vielen kleinen Dingen. Kirmes ist das Fest der Dorfgemeinschaft", sagte Rüdiger Goebel, Präsident der Geselligen Vereine Winnekendonk in seiner Rede anlässlich der Festkettenübergabe im Bürgerpark an Johannes Otten, erster Vorsitzender der Achterhoeker Karnevalsgemeinschaft AKG. Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg würdigte den neuen Träger als einen Menschen, der sich in besonderer Weise in das Vereinsleben des Dorfes einbringe. Er hob auch hervor, wie wichtig Karneval für eine Ortsgemeinschaft ist: "Wer Karneval nicht ernst nimmt, macht sich lächerlich."

Die AKG ist der jüngste und mit 44 Mitgliedern der kleinste Verein der Gemeinde. In diesem Jahr war die Karnevalsgesellschaft auserkoren, die Dorfkirmes zu organisieren und traditionell auch aus ihrer Mitte einen würdigen Träger der Festkette zu wählen. Die Festkette stammt aus dem Jahr 1950, und mit jedem Jahr ist eine neue Plakette, nämlich die des Trägers und seines Vereins, hinzugekommen. Dadurch ist sie so schwer geworden, dass sie inzwischen aus zwei Teilen besteht. Den zweiten Teil trägt seit ein paar Jahren immer ein Adjutant, für 2017 ist dies Norbert Langenberg, der sich ebenfalls, wie Kronenberg betonte, durch sein Engagement im Verein und damit für die Gemeinde verdient macht.

Die Zeremonie der Festkettenübergabe ist der Höhepunkt der Kirmes in Winnekendonk. Begonnen wurde mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst, gehalten durch Pastor Manfred Babel und Karin Dembek, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer. Der Gottesdienst wurde mitgestaltet vom Musikverein und dem Kirchenchor. Da eine Karnevalsgemeinschaft festgebender Verein war, wies Pastor Babel darauf hin, wie wichtig Lachen und Freude im Leben des Menschen sind. Der "Schluck Freude", den wir nötig hätten, habe letztendlich auch seinen Ursprung in Gott. Pfarrerin Dembek betonte in ihrer Predigt zum Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana, dass allein die Gemeinschaft ein Fest trage. Das sei in Winnekendonk der Fall. Die Geselligen Vereine sind ein Dachverein für 16 verschiedene Vereine, darunter Sportgruppen, Karnevalsvereine und mehrere Bruderschaften, die zum Teil eine jahrhundertealte Tradition haben. Beim Umzug durch den Ort waren auch viele junge Vereinsmitglieder zu sehen, etwa als Träger der Fahnen. Nachdem Kronenberg Johannes Otten die Kette um den Hals gelegt hatte, trat dieser ans Mikrofon und sagte, er habe keine Rede vorbereitet, wolle einfach nur "Danke" sagen: Seinem Verein, der Gemeinde und vor allem seiner Familie. Bei der Wahl seines Adjutanten, habe er gar nicht bedacht, dass sie ja eigentlich auch Nachbarn seien. So dankte er auch ihrer beider Nachbarschaft, die mit sehr viel Liebe und Mühe tagelang gekränzt und geschmückt hätten. Ihren Abschluss fand die Festkettenübergabe mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal. Danach ging es zum Festplatz, wo ein großes Zelt, Autoscooter und ein Kinderkarussell warteten. Die Kirmes, schon drei Tage lang im Gang, war sehr gut besucht, wie Guido Koenen, Schriftführer der Geselligen Vereine bestätigte. Auch Bürgermeister Dominik Pichler freute sich auf den Abend: "Ich bringe jetzt meinen Anzug nach Hause und komme zurück mit der Fiets. Völ Glöck met de Kermes!"

(ath)
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