Weeze Eine Leiche zum Ensemble-Jubiläum

Weeze · Zum 90-jährigen Bestehen der Theatergruppe des Wember Musikvereins begeistert eine schwarze Krimikomödie die Besucher. "Meine Leiche, deine Leiche" ist gefüllt mit morbiden Späßen und tollen Darsteller-Interaktionen.

 Lisa Voßmüller als Felicitas von Greifenbrecht zu Meise und Gerd Koenen als Rupert Graf von Schmierstein schmieden Mordpläne.

Lisa Voßmüller als Felicitas von Greifenbrecht zu Meise und Gerd Koenen als Rupert Graf von Schmierstein schmieden Mordpläne.

Foto: Thomas Binn (binn)

Albrecht Greifenbrecht (Werner Halmans) wird von niemandem gemocht, genauso wie er selber die Menschen um sich herum nicht ausstehen kann. Seine Frau Charlotte (Birgit Selders) kann ihn auch nicht leiden: "Albrecht, wie sehr ich dich hasse." Der kontert: "Wenn du mir sonst nichts Neues zu berichten hast, dann kannst du gehen." Von seiner Tochter Dietlinde (Nathalie Selders) ist der Industrielle nicht begeistert: "Die Frucht meiner Lenden und das Loch in meinem Portemonnaie." Und seine Sekretärin Marlene (Simone Linsen) scheucht er nur in der Gegend herum, während ihm bei seiner geldgierigen Schwester Felicitas (Hanni van de Meer) ein weiteres Sprüchlein einfällt: "Kommt zu dir ein Greifenbrecht, geht es ihm bestimmt ganz schlecht."

Da wundert es auch nicht, dass Albrecht seinen Kompagnon Rupert Graf von Schmierstein (Gerd Koenen) nicht ausstehen kann und seinen beim Klauen erwischten Buchhalter Gottfried (Heinrich Derksen) mit Freuden vor die Tür setzt. Selbst der Hausmeister (Ralf Verrieth) ist nicht gut auf seinen Chef zu sprechen. Der Industrielle hat gegen jeden etwas, und jeder hat etwas gegen den Industriellen. Kein Wunder also, dass dieser eines Morgens tot aufgefunden wird, nachdem alle seine Bekannten Mordpläne geschmiedet hatten. Doch wer ist der Täter? Die junge Kriminalkommissarin Inge Irre (Martina Wustmans) und ihr Assistent Walter Denkste (Martin Valkyser) nehmen die Ermittlungen auf.

Das Stück "Meine Leiche, deine Leiche" zum 90-jährigen Bestehen der Theatergruppe des Musikvereins Wemb ist eine quirlige und mit viel schwarzem Humor angereicherte Kriminalkomödie in drei Akten. Das Stück wurde geschrieben von Christine Steinwasser, und die Spielleitung übernahm Elisabeth Vossmöller. Die sich durch ihr morbides Grundthema und ihren morbiden Humor auszeichnende Aufführung "ist etwas anderes als unsere sonstigen Stücke", erklärte Darstellerin Birgit Selders. "Denn in der Regel spielen wir eher bäuerliche Schwanke, aber wir wollten dieses Mal einfach etwas Neues machen."

Das steht der munteren Truppe auch sehr gut, denn die engagiert aufspielenden Darsteller sind mit richtig viel Herzblut bei der Sache. Die etwas gemeineren Späße geben dabei der ohnehin für gute Laune sorgenden Krimikomödie noch eine weitere Würze.

"Früher haben wir immer ein Jahr ein ernstes Stück und ein Jahr ein humorvolles gespielt", erinnerte sich Johannes Ressing, der 1. Vorsitzende des Vereins. "Das jetzt ist unser Versuch, diese beiden Elemente modern zu kombinieren." Und das ist der Theatergruppe auch sehr schön gelungen. Wer sich die mordsmäßig gelungene Unterhaltung im Wember Bürgerhaus nicht entgehen lassen will, der hat dazu noch am Samstag, 9. April, ab 20 Uhr sowie am Sonntag, 10. April, ab 18 Uhr die Chance. Eine Karte kostet jeweils acht Euro und kann beim Kaufladen "Der Wember", Birgit Selders (Telefon 02837 365) sowie Hanni und Theo Woschek (Telefon 02837 1438) gekauft werden. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn, und am 10. April findet zusätzlich noch eine Verlosung statt.

(cnk)
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