Kevelaer Eine neue Stelle für St. Marien

Kevelaer · Bastian Rütten ist den Kevelaerern als Schreiber des Mysterienspiels "Mensch! Maria!" bekannt. Zum 1. August wird er eine pastorale Stelle besetzen. Der 37-Jährige wird unter anderem für den Bereich Innovationen zuständig sein.

 Bald in einem Team: Dr. Bastian Rütten (l.) und Domkapitular Rolf Lohmann in Kevelaers Innenstadt.

Bald in einem Team: Dr. Bastian Rütten (l.) und Domkapitular Rolf Lohmann in Kevelaers Innenstadt.

Foto: Evers

Wo sein Arbeitsplatz im Priesterhaus sein wird, steht schon fest. Etwas schwieriger ist es, seinen Aufgabenbereich zu beschreiben, denn die Stelle, die Bastian Rütten ab dem 1. August besetzt, gab es bisher nicht. "Sie ist auf Kevelaer zugeschnitten", sagt Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Er spricht von einem Pilotprojekt.

Bekannt ist Bastian Rütten den Kevelaerer als Autor des Mysterienspiels "Mensch! Maria!". "Er hat ja ein großes ehrenamtliches Engagement hingelegt", lobt Lohmann. Das ist noch nicht zu Ende, sondern gipfelt bekanntlich in den Aufführungen am 10. und 11. Juni. Ab dem 1. August tritt Rütten seine Stelle in St. Marien an: Er wird Teil der Leiterrunde und bekommt gleich mehrere Arbeitsfelder.

Als pastoraler Mitarbeiter ist er Seelsorger und für Firmung und Verkündigung zuständig. "Er ist ja Theologe", sagt Lohmann mit Blick auf den Doktortitel der Theologie, den Rütten innehat. Er wird aber auch im Bereich der Wallfahrt Gruppen begrüßen, begleiten, für die Verkündigung da sein "und Formen der Andacht finden, die anders sind", sagt Lohmann. Wobei direkt das große, dritte Tätigkeitsfeld angerissen ist. Das lautet Innovationen.

Die Frage: "Was heißt es heute, Kirche zu sein, wie geben wir unseren Glauben weiter?", trieb Rütten um. Dabei stellt er gleich eines klar: "Es soll nicht heißen, Rütten ist gekommen, um alles neu zu machen", betont er selbst. "Es gibt liebgewonnene Dinge, da ist Sensibilität wichtig", erklärt der Mann, der von sich sagt, niederrheinisch-katholisch geprägt zu sein und eine klassische katholische Dorfkindheit erlebt zu haben. In seinem Buch "Kunst küsst Kirche" mache er die Balance zwischen dem Nutzen der Ressourcen der Kirche für die Zukunft deutlich.

Lohmann spricht von einer "Fügung", dass St. Marien einen neuen Mann auf eine Stelle bekommt, die es bisher nicht gab. "Wir wissen alle, dass die Zahl der Priester weniger wird. Und gleichzeitig ist da die Frage, wie wir auf Dauer diesen Wallfahrtsort Kevelaer weiterführen wollen", sagt Lohmann. Er freue sich, dass das Bistum Münster gesehen hat, wie wichtig Wallfahrtsorte auch als Orte der Neuevangelisierung sind, und den Weg mitgehe. "Es freut mich für Kevelaer." Gleichzeitig macht er deutlich, dass er davon ausgegangen war, den Weg mit Bastian Rütten noch einige Jahre gemeinsam zu gehen. "Ich möchte zum Ausdruck bringen, wie sehr ich mich über die Zusammenarbeit gefreut habe." Dann kam Lohmanns Berufung zum Bischof. Beide werden also nur einen Monat der Zusammenarbeit haben. Rütten wird zum 1. August seine neue Stelle antreten und im Priesterhaus seinen Schreibtisch nutzen.

Wohnen bleiben wird er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern aber zunächst in Nettetal-Lobberich. Bis Ende Juli ist der 37-Jährige Herbergsvater in Nettetal-Hinsbeck, eine Arbeit, die ihm von den Erfahrungen her auch für Kevelaer zugute kommen kann. "Wenn man mit 170 Schulkindern zusammen ist, bekommt man Erdung und einen Geschmack davon, was draußen so los ist", sagt Rütten.

(RP)
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