Kevelaer Eine Winterlinde für die Jahresbaumallee

Kevelaer · Auf der Heyerswiese am Kaplanspasch in Wetten wurde jüngst der "Baum des Jahres" gepflanzt. Dabei handelt es sich um eine Winterlinde, der historisch gesehen als zentraler Treffpunkt fungiert.

 Adele Heyer (2.v.r.) freut sich über den dritten Baum des Jahres auf ihrer Wiese.

Adele Heyer (2.v.r.) freut sich über den dritten Baum des Jahres auf ihrer Wiese.

Foto: Seybert

Zum vierten Mal wird nun im ältesten Ortsteil der Stadt Kevelaer, nämlich in Wetten, der aktuelle "Baum des Jahres" gepflanzt. Nachdem der erste am Teich des Seniorenheims Wurzeln geschlagen hat, wurden seit dem darauffolgenden Jahr alle weiteren Bäume des Jahres auf der Heyerswiese am Kaplanspasch eingesetzt. So entstand dort die kleine, aber feine "Allee der Jahresbäume".

Besitzerin Adele Heyer aus Wetten freute sich jetzt über ihren dritten blätterigen Schützling. "Denn sonst ist ja eh nur Gras auf der Wiese, da hab ich ja nichts dran", meinte die alte Dame, die ansonsten die Tiere ihres Nachbars dort weiden lässt. Deswegen sind auch kleine Schutzgitter rund um das Jahresgehölz.

Aber wer wählt eigentlich die Schattenspender jedes Mal? "Das ist der Bund der deutschen Baumschulen", wusste Diplom-Ingenieur Daniel Hengstermann, der zusammen mit einem Kollegen die "Winterlinde", den Baum des Jahres 2016, einpflanzte, zu berichten. Dabei sollen laut dem Experten die Ehrungen für die Stammgewächse jeweils "den Fokus auf einheimische Gehölzer richten und die Bevölkerung auf diese aufmerksam machen".

Im Fall der "Winterlinde", die von Botanikern auch als "Tilia Cordata" bezeichnet wird, war der Baum historisch gesehen als "Tanzlinde" der zentrale Treffpunkt für Feste, Feiern und Bräuche. Im Mittelalter diente der Baum in Form einer Gerichtslinde auch als Treffpunkt für Versammlungen.

"Heute freut sich Wetten einfach über die schönen Bäume, die jetzt zum vierten Mal vom Garten- und Landschaftsbau Steegman gespendet wurden", lobte Ortsvorsteherin Beate Clasen. "Zusammen mit den heimischen Vereinen kümmern sie sich auch das ganze Jahr über um die Pflege der Bäume. Es ist toll, wie unkompliziert und engagiert das Ganze abläuft."

Wer also derweil selbst einen Blick auf die stetig wachsende "Baum des Jahres"-Mini-Allee werfen will, der braucht nur über den Kaplanspasch zu schlendern und kann sich dort an der stämmigen Pracht erfreuen.

Wo in der Zukunft die weiteren, deutschlandweit geehrten Gehölzer in Kevelaer ihre Wurzeln schlagen dürfen, ist noch nicht ganz klar, aber solange Platz ist und es schön aussieht, sind sie auf jeden Fall auf Adele Heyers Wiese in Wetten willkommen!

(RP)
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