Kevelaer Eltern kritisieren die "schlechten Varianten"

Kevelaer · Unmut über die Entwicklung an den Grundschulen Winnekendonk und Kervenheim.

/ KERVENHEIM (RP) Ihren Unmut über die Entwicklungen am Schulverbund Winnekendonk / Kervenheim haben betroffene Eltern jetzt in einer Stellungnahme Luft gemacht. Wie berichtet, gibt es das Problem, dass in Kervenheim im kommenden Schuljahr nur noch zehn Kinder die dritte Klasse besuchen würde. Damit wäre die Klasse zu klein, so die Verwaltung. Vermutlich werden Kinder die Schule wechseln müssen.

"Es ist nicht schön, wenn Kinder die Versäumnisse der Schulpolitik ausbaden müssen. Wenn man sich in einer solchen Situation dann aber noch sehenden Auges und auf Wunsch der zuständigen Schulrätin Dagmar Wintjens für die wesentlich schlechtere von zwei schlechten Varianten entscheidet, dann verstehen nicht nur die Kinder die Welt nicht mehr", so Beate und Marco Pauls in der Stellungnahme, die weitere elf Eltern unterschrieben haben. Die sinnvollste Lösung wäre aus ihrer Sicht, die zehn Kinder aus Kervenheim auf die beiden Klassen in Winnekendonk aufzuteilen, zumal vier Kinder aus dem Ort kommen.

Schulrechtlich sei das einwandfrei. "Zur Sicherstellung der Betreuungssituation der verbliebenen Klassen am Standort Kervenheim würde die Stadt Kevelaer eine zusätzliche Stelle für eine Erzieherin finanzieren. Auch das hat Schuldezernent Marc Buchholz schon mit dem Kämmerer geklärt", heißt es in dem Elternbrief. Die Bezirksregierung müsste diesen Entwurf nur noch genehmigen. Doch Schulrätin Wintjens bestehe darauf, dass im Rahmen des Schulverbundes Winnekendonk-Kervenheim eine der künftigen 3. Klassen am Standort Kervenheim eingerichtet wird.

"Zukünftig zwei Klassen bis an die Obergrenze der Klassengröße mit 28 Kindern vollzustopfen, in denen zusätzlich in mehreren Fällen Inklusion und Integration geleistet werden muss und zusätzlich noch die Eingewöhnung in eine komplett neue Schule bewerkstelligt werden muss, ist nach Ansicht der Schulrätin für die zukünftigen Klassenlehrerinnen aber absolut leistbar." Das bedeute, dass nicht nur sechs Kinder einen anderen Schulstandort in einem anderen Ortsteil besuchen, sondern 28. Die zehn Kinder in Kervenheim würden voneinander getrennt und jeweils fünf Kinder am Standort Winnekendonk und fünf in Kervenheim unterrichtet. Gleichzeitig soll eine komplette Klasse aus Winnekendonk (23 Schüler) künftig täglich die Reise mit einem noch gar nicht existierendem Schulbus nach Kervenheim antreten.

Es sei bitter, dass Schulrätin und Verwaltung auf eine schnelle Lösung drängen. Für eine Klärung mit der Bezirksregierung sei leider eigentlich keine Zeit. Es sei noch nichts organisiert, nicht einmal eine Schulbusverbindung existiert. "Wir fordern die Stadt Kevelaer als verantwortlichen Schulträger auf, den aktuellen Prozess im Rahmen einer familien- und kinderfreundlichen Politik zu beeinflussen."

(RP)
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