Weeze Entspannt unterwegs am Niederrhein

Weeze · Neue Broschüre für Wanderfreunde in Weeze vorgestellt. Darin werden (auch barrierefreie) Routen mit den Städten in der Region vernetzt. Projekt weist wirtschaftliche Vorteile auf: Wanderer geben doppelt so viel Geld aus wie Radler.

 Goch, Weeze, Kevelaer, Emmerich, Walbeck, aber auch Venlo und Roermond: Die neue Wanderbroschüre listet die schönsten Strecken am Niederrhein, und zwar beiderseits der Grenze, auf.

Goch, Weeze, Kevelaer, Emmerich, Walbeck, aber auch Venlo und Roermond: Die neue Wanderbroschüre listet die schönsten Strecken am Niederrhein, und zwar beiderseits der Grenze, auf.

Foto: privat

Wer den Reiz einer Wanderung in Höhenmetern misst, wird auf den Pfaden an (Nieder)Rhein und Maas nicht sein großes Glück finden. Obwohl: Auch Gipfelstürmer brauchen vielleicht ab und zu mal Entspannung. Und sie werden älter, was ein Grund mehr sein könnte, sich mit den neuen Angeboten am Niederrhein auseinanderzusetzen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) für den Kreis Viersen hat gemeinsam mit diversen Partner von diesseits und jenseits der Grenze das Heft "Einfach wanderbar - zwischen Rhein, Waal und Maas" herausgegeben und gestern in Weeze vorgestellt.

Warum ausgerechnet in Weeze? Na, weil dort entlang der Niers der berühmte Jakobsweg verläuft, weil die Gegend zwischen den Schlössern immer einen Ausflug wert ist, und weil Khalid Rashid, der Touristikexperte der Gemeinde, maßgeblich an der "Herrensitzroute" für Radfahrer mitgearbeitet hat. Dass der Niederrhein mit seiner niederländischen Fortsetzung für Radfahrer ein Paradies ist, wissen Naturfreunde schon lange. "Aber Wandern ist sogar noch viel beliebter und für die Gastronomie und Hotellerie einträglicher", weiß Martina Baumgärtner von der WFG im Kreis Viersen. Deutschlandweit würden fast acht Milliarden Euro rund um das Thema Wandern umgesetzt, aber "nur" knapp vier Milliarden im Bereich Radtouristik. Also sei es naheliegend, die drei wesentlichen Fernwanderwege der Region jetzt paketweise den Genusswanderern anzubieten. Der Pieterpad auf niederländischer und die Jakobswege drei und vier auf deutscher Seite sind bekannt und gut erschlossen. "Neue" Wege zu finden oder anzulegen sei da nicht nötig. Der Pieterpad berührt unter anderem Groesbeek, Gennep und Venlo sowie die Naturschutzgebiete Bergherbos und Millingerwaard. Auf dem Jakobsweg drei lernen die Wanderer, die, wie Martina Baumgärtner weiß, häufig aus dem Ruhrgebiet oder dem Krefeld-Düsseldorfer Raum kommen, unter anderem Millingen aan de Rijn, Goch, Weeze, Kevelaer, aber auch Walbeck und Roermond kennen. Historisch kommt der Jakobsweg vier daher. Zwischen Nimwegen und Krefeld haben sich einst die Römer niedergelassen - da sollten sich auch heutige Reisende wohl fühlen.

Weil die Altersentwicklung der Bevölkerung nun einmal ist, wie sie ist, wurden auch explizit barrierefreie Touren aufgenommen. Es gibt Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten, in denen sich Mobilitätseingeschränkte gut bewegen können - ob mit Rollstuhl oder Kinderwagen. Die Herausgeber der Broschüren haben die Tauglichkeit der Routen für Gehbehinderte von einem Betroffenen testen lassen, denn was einen Rollstuhlfahrer vor Probleme stellt und was nicht, weiß er selbst am besten.

"Viele Wege in einem" bietet zum Beispiel die Pauschale fünf . Da können sich Wanderer auf dem Pieterpad und beiden Jakobswegen bewegen. Die Tagesetappen der sechstägigen Runde sind acht bis 23 Kilometer lang - in diesem Rahmen bewegen sich auch die übrigen Touren. Für die große "internationale" Wanderung sind samt Gepäcktransport, Infopaket und Übernachtung mit Frühstück pro Person ab 362 Euro (je nach Hotel und Reisezeit) zu entrichten. Drei-Tage-Pauschalen sind auch schon ab 170 Euro buchbar.

Die Broschüren gibt's in den bekannten Tourist-Ämtern. Online: www.einfach-wanderbar.de.

(RP)
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