Kevelaer Erzbischof berichtet: Übergriffe auf Kirchen im Niger

Kevelaer · Wie schwierig die Situation für die Kirche im Niger ist, erläuterte Monsignore Laurent Lompo, Erzbischof der Diözese Niamey im Niger, jetzt bei seinem Besuch in Kevelaer.

 Diese Kirche im Niger brannten die Extremisten komplett nieder.

Diese Kirche im Niger brannten die Extremisten komplett nieder.

Foto: privat

Im Januar sei es zu brutalen Überfällen auf Kirchen gekommen, von denen sehr viele angezündet wurden. Ein getöteter Hund lag sogar auf dem Altar mitten im teilweise ausgebrannten Gotteshaus. "Damit wollten sie ihre ganze Verachtung gegenüber uns Christen ausdrücken, denn Hunde gelten vielen bei uns als wertlos", erzählt Monsignore Laurent Lompo. Viele christliche Familien sind im Visier islamistischer Extremistengruppen wie Boko Haram.

"Besonders große Städte sind betroffen, was den Extremismus angeht", erklärte Erzbischof Lompo. "Dort gibt es so viele Jugendliche zwischen 15 und 25, die nichts zu tun haben und so leicht von den Extremisten verführt werden können." Die Strategie, dagegen anzugehen, sei nun, "mehr Grund-, aber auch weiterführende Schulen zu bauen, um dem Ganzen mit Bildung entgegen zu kommen, aber auch gleichzeitig dafür zu sorgen, besonders jungen Menschen Arbeit zu geben", so Lompo.

Er setzt auf Verständigung und Zusammenarbeit zwischen dem Islam und dem Christentum setzt. "Denn wenn man die Offenheit des Geistes schulen kann, dann kann man auch etwas gegen den Extremismus unternehmen." Was die Wiederherstellung der Kirchen angeht, so konnten bislang zumindest die Dächer etwas rekonstruiert werden.

(cnk)
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