Kevelaer Feuerwehr zieht tote Fische aus See

Kevelaer · In Kevelaer-Schravelen waren die Tiere vermutlich wegen Sauerstoffnot verendet. Die Einsatzkräfte aus Winnekendonk pumpten Wasser ab und spritzten es mit Luft angereichert zurück ins Gewässer. Das hat offenbar geholfen.

 Mit großem Druck spritzte die Feuerwehr das Wasser zurück in den See, dadurch sollte es sich mit Luft anreichern.

Mit großem Druck spritzte die Feuerwehr das Wasser zurück in den See, dadurch sollte es sich mit Luft anreichern.

Foto: Feuerwehr Wido

Nachdem vor einiger Zeit, wie berichtet, tote Fische an einem Feldweg in Keylaer gefunden worden waren, gab es jetzt erneut einen Einsatz für das Kevelaerer Ordnungsamt, bei dem es um Hechte und Welse ging. Der Beisitzer eines großen Sees hatte sich am Dienstag beim Ordnungsamt gemeldet und berichtet, dass in seinem Gewässer zahlreiche Fische mit dem Bauch nach oben treiben würden. Heinz Tepest vom Ordnungsamt machte daraufhin sich vor Ort ein Bild der Lage und holte einen Bekannten dazu, der Fachmann für Naturfragen ist. Der vermutete, dass die Fische wohl an Sauerstoffnot verendet sind. Es kam die Idee auf, die Feuerwehr zur Unterstützung zu rufen.

 Einer von insgesamt 20 toten Fischen, die die Feuerwehrleute aus dem sauerstoffarmen Gewässer bergen mussten.

Einer von insgesamt 20 toten Fischen, die die Feuerwehrleute aus dem sauerstoffarmen Gewässer bergen mussten.

Foto: FEUERWEHR

Der Löschzug Winnekendonk rückte mit sechs Feuerwehrleuten und einem Einsatzfahrzeug an. Zunächst holten die Wehrleute mit einem Boot die toten Fische aus dem Gewässer. Dabei staunten sie nicht schlecht: Immerhin waren es rund 20 Tiere, die sie bergen mussten. Vor allem Hechte und Welse, teilweise waren die Tiere rund einen Meter groß.

Anschließend setzte die Feuerwehr einen so genannten "Monitor" ein, von dem aus Wasser mit großem Druck über eine große Entfernung gespritzt werden kann. Über einen Schlauch pumpte die Feuerwehr Wasser aus dem See ab und spritzte es dann mit einem großen Strahlrohr zurück ins Gewässer. "Die Idee war, dadurch das Wasser wieder mit Sauerstoff anzureichern", berichtet Heinz Tepest. Die Anlage der Feuerwehr wurde quasi als große Umwälzpumpe für das Gewässer eingesetzt. Immerhin 200.000 Liter Wasser wurden auf diese Weise aus dem See gepumpt und mit Sauerstoff versehen wieder in das Gewässer gespritzt. Eine Aktion, die offenbar Erfolg hatte. "Nach einiger Zeit waren wieder Fische zu sehen, die ganz normal im See herumschwammen", so Tepest.

Auch gestern machte er sich noch einmal ein Bild. Alles sei jetzt in Ordnung, es seien keine toten Fische zu sehen gewesen. Das Gebiet präsentiere sich wieder sehr idyllisch, Möwen hätten sich auf dem Wasser niedergelassen. "Der Einsatz war auch eine gute Übung für die Feuerwehr, um das recht neue Material unter realen Bedingungen zu testen", berichtet Tepest.

Der Grund für das Fischsterben sei wohl ein Problem im Ökosystem. Es seien zu wenig Pflanzen im Wasser. Vor einigen Jahren habe es an dem Gewässer bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben. Man müsse eine Lösung für das Ökosystem finden.

Das Gewässer ist ursprünglich ein Angelteich, der derzeit allerdings nicht zum Fischen genutzt wird.

(RP)
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