Kevelaer Flechten für den guten Zweck

Kevelaer · Anne Heistrüvers geht mit vier Freundinnen als Team "Strampeltiere" für die Big Challenge an den Start. Dabei wird für die Deutsche Krebshilfe gesammelt. Um Sponsorengelder zusammen zu bekommen, wurden die fünf erfinderisch.

 Haare flechten für den guten Zweck: Big Challenge mit den Kindern Lynn, Mara und Leni sowie den Stylistinnen Anne Heistrüvers, Stefanie van Look, Lena Heistrüvers und Jenny Verholen.

Haare flechten für den guten Zweck: Big Challenge mit den Kindern Lynn, Mara und Leni sowie den Stylistinnen Anne Heistrüvers, Stefanie van Look, Lena Heistrüvers und Jenny Verholen.

Foto: Seybert

Auf dem Tisch liegen Bürste, Lockenstab und ein Handspiegel. Nicht weit davon entfernt steht eine große Flasche Haarspray. Das ist das Handwerkszeug der fünf Freundinnen. Sie flechten Haare zu kunstvollen Gebilden, für den guten Zweck.

Lena und Anne Heistrüvers, Stefanie van Look, Jenny Verholen und Susanne Majkowski nehmen am 18. Juni bei der Big Challenge in Winnekendonk teil. Um an den Start gehen zu können, muss jeder Teilnehmer 500 Euro an Sponsorengeldern zusammen bekommen. Das Geld geht eins zu eins an die Deutsche Krebshilfe gehen.

Für die fünf ist es die erste Teilnahme bei Big Challenge. "Es ist ein hochemotionales Thema", sagt Anne Heistrüvers. "Jeder kennt jemanden, das Thema Krebs betrifft alle", sagt die 26-Jährige. Bereits in den vergangenen Jahren war sie immer vor Ort, wenn in Winnekendonk der Startschuss zur Big Challenge fiel. Den entscheidenden Anstoß, vom Zuschauer zum Teilnehmer zu werden, brachte ein Erlebnis im vergangenen Jahr. Vom Rand aus hatten die Freundinnen einen Teilnehmer belächelt, der sich mit seinem Hollandrad statt mit einem Rennrad durch die Marathonstrecke kämpfte. "Ihr mit euren Handtäschchen, fahrt ihr das mal", hatte der sie aufgefordert. Gesagt, getan. Am 18. Juni gehen die fünf Freundinnen als Team "Strampeltiere" an den Start.

Der Name kommt nicht von ungefähr. "Wir sind alle keine Leistungssportler", sagen die fünf jungen Frauen. "Außerdem wollten wir einen Namen, der im Kopf bleibt. Je verrückter, desto besser", fügt Anne Heistrüvers an.

Der Tag wird ihnen in die Beine gehen. Eine Strecke ist 43,2 Kilometer lang. Ein Teil davon führt über die Sonsbecker Schweiz. "Der Schweinehügel wird eine Herausforderung", sagt Jenny Verholen grüblerisch. Freundin Stefanie van Look hat bereits 2014 bei der Big Challenge mitgemacht und weiß, worauf sie sich einlässt. "Als Teilnehmer fährt man die Strecke so oft, wie man kann und noch ein bisschen darüber hinaus", erklärt sie. Der Name "Challenge" bedeutet eben auch Herausforderung, eine Kampfansage. Bei dieser sportlichen Herausforderung solidarisieren sich die Big-Challenge-Teilnehmer mit den Krebskranken. "Weil sie mehr kämpfen müssen, als sie eigentlich meinen, schaffen zu können", erklärt Stefanie den Zusammenhang. "Es ist ein ernstes Thema", bestätigt Lena Heistrüvers. Die vielen Plakate unterwegs, das Gedenkzelt, das an dem Tag aufgestellt wird, unterstreichen das.

"Allein was Organisator Georg Biedemann privat für die Big Challenge auf die Beine gestellt hat, allein dafür muss man mitmachen, finde ich", sagt Stefanie van Look. Ihr Trekkingrad steht bereit.

Bis es am 18. Juni soweit ist, wollen die Freundinnen noch ein bisschen trainieren, und Geld sammeln. "Im Team ist das einfacher", sind sie überzeugt. Auch wenn jede von ihnen 500 Euro zusammen bekommen muss. Es gibt aber kein "meins" oder "deins". Um das Geld zusammenzubekommen, haben sich die Freundinnen einiges einfallen lassen, zum Beispiel Haare flechten anlässlich von Hochzeit oder Kommunion. "Nicht alle Kevelaerer Ortschaften feiern am gleichen Tag dieses Fest, unsere Kapazitäten sind also noch groß", wirbt Anne Heistrüvers für die Haarverschönerung rund um den Weißen Sonntag. Jenny Verholen flechtet ebenfalls und bastelt Einladungskarten. Und auch fürs Kuchenbacken können die Freundinnen gebucht werden. Sie sind zum Beispiel bei der Landpartie am 11. und 12. Juni dabei, am Wochenende bevor die Big Challenge in Winnekendonk startet. Am 19. März findet eine Info-Veranstaltung im Seehotel in Geldern statt. Und wer weiß, vielleicht gibt es am 18. Juni ein Wiedersehen mit dem Teilnehmer auf dem Hollandrad vom vergangenen Jahr. Dann kann ein Teil der Strecke zusammen gefahren werden. Gekämpft wird auf jeden Fall für die gleiche, gute Sache, Erlös für die Deutsche Krebshilfe. Wer seine Haare geflochten, einen Kuchen gebacken oder Einladungskarten gebastelt haben und damit Big Challenge unterstützen möchte, wendet sich per Mail an strampeltiere 2016@web.de.

(RP)
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