Kevelaer Flüchtlinge bestehen Deutsch-Kursus

Kevelaer · Etwa 20 Neubürger nahmen seit September an einer Maßnahme zur Sprachförderung teil. Am Montagmorgen bekamen sie vom Bürgermeister persönlich ihre Bescheinigungen und erzählten über ihre Erlebnisse im Kursus.

 Daumen hoch: Die Teilnehmer des Kurses bedanken sich für die Hilfe, die sie bei der VHS - insbesondere durch Dozentin Anna Niessen - erfahren haben.

Daumen hoch: Die Teilnehmer des Kurses bedanken sich für die Hilfe, die sie bei der VHS - insbesondere durch Dozentin Anna Niessen - erfahren haben.

Foto: Seybert

"Hier haben wir gut sprechen gelernt. Es gab nichts Schlechtes, alles war super!" So positiv wie Ashaq Hussain aus Pakistan sahen das auch die anderen 20 Teilnehmer des Sprachförderkurses für zugewanderte Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren. Dieser wurde von der Volkshochschule (VHS) seit September in der Öffentlichen Begegnungsstätte abgehalten.

"Nach der ersten Maßnahme mit einem 100-Stunden-Programm kam eine zweite dazu, die genauso lange war", erklärte Anna Niessen, die Dozentin des Kurses. "Der war für alle, die noch nicht offiziell bei den Integrationskursen teilnehmen dürfen", weil sie noch im Wartemodus sind.

Raaz Ahmed aus Bangladesch lobte das Programm: "Ich war erst in Bielefeld. Da gab es so etwas nicht. Ich freue mich, dass ich eine Lehrerin wie sie gefunden habe. Man lernt viel." Der Kurde Serag Hasan betonte zusätzlich, dass zwischen den Menschen "keine Unterschiede gemacht wurden". Und auch, "wenn alle es schwer hatten mit den Artikeln" bei der deutschen Sprache, war "diese Frau immer dabei, hat immer geholfen und wiederholt, bis wir es verstanden haben".

Nach dem langen Lernprogramm bekamen die Neubürger am Montagmorgen von Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler ihre Teilnehmer-Urkunden. Auch er war sehr angetan von dem, was in den letzten Monaten geschafft wurde: "Man merkt, wie viel gemacht wurde, und ich finde es gut, dass mit so einem Kursus der Grundstein für die Integration gelegt wurde, denn die geht immer über die Sprache."

Sadum Ahmo sang am Montagmorgen ein paar Lieder. Alle handelten von fernen Familienmitgliedern und getrennter Liebe. Doch generell war die Stimmung gut und voller Lachen. Alle Beteiligten saßen mit reichlich selbstgemachtem Essen in einer gemütlichen Runde und erzählten von sich. Einige wenige sprachen dabei die Probleme an, vor denen sie geflohen sind, und wie steinig der Weg war, doch die meisten Sprachschüler betonten vor allem, wie sehr ihnen Deutschland gefällt und dass sie hier wortwörtlich ihren Frieden gefunden haben. "Ich bin dankbar für die freundliche Hilfe hier im Land und in Kevelaer", freute sich Arqfa Shhadat aus Syrien.

Rund sechs Leute starten nach dem Ende dieses Förderkurses nun ein weiteres Integrationsprogramm, die anderen warten darauf, dass ihre Fälle weiter bearbeitet werden. "Wir hoffen, dass die Volkshochschule vor Ort nach den Osterferien mit weiteren Integrationsmaßnahmen für Leute, die noch auf weitere Förderprogramme warten, starten kann", verriet Theo Reintjes, der Direktor der VHS Goch-Kevelaer-Uedem-Weeze. "Da könnten dann die übrigen Menschen hier weitermachen."

(cnk)
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