Kevelaer Flüchtlinge haben Eventhalle verlassen

Kevelaer · Das Riesengebäude wird Ende der Woche wieder an den Flughafen übergeben. Bis zu 900 Asylbewerber lebten hier.

So stellte sich die Situation in der Eventhalle öfter dar. Weil in den vergangenen Wochen weniger Flüchtlinge kamen, war die Kapazität von 900 Personen oft nicht ausgeschöpft.

So stellte sich die Situation in der Eventhalle öfter dar. Weil in den vergangenen Wochen weniger Flüchtlinge kamen, war die Kapazität von 900 Personen oft nicht ausgeschöpft.

Foto: Seybert, Gerhard

Eine Sache war immer wieder von den Verantwortlichen betont worden: Wenn die Großveranstaltungen auf dem Airport anstehen, soll die Eventhalle wieder frei sein. Dieses Ziel ist erreicht. In der Notunterkunft sind aktuell keine Flüchtlinge mehr. In der Halle laufen die Abbauarbeiten, Ende der Woche läuft der Vertrag mit der Bezirksregierung aus, erläutert Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung. Damit kann dann am nächsten Wochenende auch wie geplant das erste Groß-Event über die Bühne gehen. Dann steht die Mega-Schlammschlacht beim Mud Masters an.

Die Entwicklung am Airport hatte für viel Aufsehen gesorgt, als im Oktober die große Halle für die Aufnahme von Flüchtlingen umgebaut wurde. Das Land suchte damals dringend Unterkünfte, um Asylsuchende während der kalten Wintermonate unterzubringen. Die Halle in Weeze gehörte dabei zu einem wichtigen Baustein und war eine der größten Notunterkünfte. Platz in der Halle war für 900 Personen. Zu einigen Spitzenzeiten wurde die Kapazität auch voll ausgeschöpft, zumeist war die Halle allerdings nicht komplett ausgelastet. Auch das eine Folge der veränderten Flüchtlingssituation. Aus Sicht von Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber ist das Projekt am Airport sehr gut gelaufen. Es habe keinerlei Probleme gegeben, der Betrieb in der Halle sei reibungslos gelaufen.

Van Bebber ist auch weiterhin daran interessiert, auf dem weitläufigen Flughafen-Gelände Unterkünfte für Flüchtlinge anzubieten. Aktuell gibt es noch eine so genannte Landesnotunterkunft im Bereich der früheren Soldatenwohnungen. Hier ist Platz für 400 Asylsuchende, momentan leben dort 56 Personen. Der Vertrag läuft noch bis Ende Oktober. Nach Auskunft der Bezirksregierung will man die Notunterkunft dann auslaufen lassen. Wie berichtet, gibt es auch Gespräche zwischen Bezirksregierung und Flughafen, auf dem Gelände eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) zu etablieren. Dabei würde es sich um eine dauerhafte Unterkunft handeln. "Die entsprechenden Entwürfe haben wir der Bezirksregierung vorgelegt, wir warten jetzt auf das weitere Verfahren", sagt van Bebber. Für eine ZUE müsste der Flughafen noch erheblich investieren. Den Umbau will man aber erst in Angriff nehmen, wenn der Vertrag unterschrieben ist.

Bei der Bezirksregierung wartet man momentan aber ab, wie sich die Flüchtlingssituation entwickelt. "Im Weiteren am Flughafen Weeze eine ZUE zu entwickeln, ist möglicherweise eine Option, die ich jedoch aktuell nicht bestätigen kann", so Stefanie Klockhaus. Aufgrund der gesamtpolitischen Lage und der derzeit rückläufigen Zahl der neuen Flüchtlinge in NRW könnten bisher alle ankommenden Personen in bestehenden Einrichtungen untergebracht werden. "Die Entwicklung der neuen Projekte erfolgt daher momentan bedarfsorientiert, und ich kann an dieser Stelle noch keinen Ausblick über die konkreten Planungen für Weeze geben", ergänzt die Sprecherin.

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